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Sativa Rheinau und Pro Specie Rara suchen Züchterinnen und Züchter

Meldung  | 

Citizen Science – Wissenschaft im eigenen Garten oder in der Garage – ist im Trend, auch für Gemüsesaatgut. Sativa Rheinau und Pro Specie Rara suchen erneut Private, die einen Teil ihres Gartens für die Überprüfung der Mehltau-Resistenz von Salatsorten zur Verfügung stellen.

Ein Beispielgarten mit einer künftigen Salatkundin aus einer früheren Saison von «Mit vereinten Gärten». Foto: Sativa

«Werde Teil unserer Salat-Community!», schreiben Sativa Rheinau und Pro Specie Rara (PSR) in einer Medienmittteilung. Zielkundschaft seien Gärtnerinnen und Gärtner, welche die bunte Welt der Sortenvielfalt im Garten lieben und gerne etwas Neues probieren.

Fünf Quadratmeter Beetfläche nötig
In den Gärten sollten mindestens fünf Quadratmeter freie Beetfläche zur Verfügung stehen und vom Betreuungspersonal wäre eine gewisse Freude an Nachhaltigkeit und wissenschaftlichem Arbeiten gewünscht.

«Gemeinsam mit anderen Hobby- und Profigärtner*innen baust du im Sommer Salate im eigenen Garten an und meldest uns den Grad des Mehltaubefalls zurück», so die Aufgabenstellung an die Hobbyzüchtenden. «Dank deiner Hilfe können wir so die besten Salatlinien finden».

Falscher Mehltau – eine Bio-Herausforderung
Die Pflanzenkrankheit Falscher Mehltau (Bremia lactucae) führe vor allem im Bio-Anbau immer wieder zu grossen wirtschaftlichen Schäden, da dort auf den Einsatz von Fungiziden verzichtet wird, schreiben die Verantwortlichen für das Projekt «Mit vereinten Gärten».

Leider bieten die in moderne Sorten eingekreuzten Resistenzen keinen langfristigen Schutz, da sie innerhalb von 1-2 Jahren durch die enorme Anpassungsfähigkeit des Erregers wieder durchbrochen werden. Das Konzept der Sativa setzt deshalb auf Toleranz statt Resistenz.

«Laibacher Eis» und andere alte Sorten
«Wir suchen nach Salat-Sorten, die auch mit Mehltaubefall noch verkaufsfähig sind und über lange Zeit und unter unterschiedlichen klimatischen Bedingungen widerstandsfähig bleiben», heisst es zum Anforderungsprofil. 

Eine natürliche Widerstandsfähigkeit gegen Mehltau findet man z.B. in alten Sorten, wie dem «Laibacher Eis», der auch nach Mehltaubefall noch vermarktungsfähig bleibt. Diese alten widerstandsfähigen Sorten wurden in der Sativa-Züchtung mit Salatsorten gekreuzt, die in ihren Eigenschaften (Kopfform, Farbe, Geschmack, Schossfestigkeit) den Ansprüchen des modernen Biosalatanbaus entsprechen.

Wichtige Standortvielfalt
Die verschiedenen Salatlinien aus der Sativa-Züchtung müssten an möglichst vielen verschiedenen Standorten auf ihre Widerstandsfähigkeit geprüft werden, heisst es in der Medienmitteilung weiter. «Dies ist allein kaum realisierbar. Mit Hilfe eines grossen Garten-Netzwerkes eben schon.»

Bisher wurden die Salatlinien von Sativa und PSR in 6700 Gärten in Deutschland, Schweiz, Österreich, Frankreich, Belgien und der Niederlande angebaut und getestet.

Das Netzwerk trägt erste Früchte
Im Züchtungs-Netzwerk der beiden Organisationen würden jährlich rund 60 vorgekreuzte Salatlinien im Versuchsanbau getestet. «Nur die Besten kommen weiter», heisst es weiter. «Nach fünf Jahren können wir endlich unsere ersten zwei neuen Salatsorten anmelden, die nach einem Vermehrungsjahr ab 2026 in den Verkauf gehen», vermelden sie nicht ohne Stolz.

pd/akr

Weiterführende Informationen

Auch dieses Jahr sind wieder Gärten gesucht sind und man kann sich melden (Projekt-Webseite)
Über Sativa Rheinau (Webseite der Saatgutzucht-Firma)
Über ProSpecieRara (Webseite der Organisation)

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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