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Erdflöhe setzen den Leinpflänzchen zu

Meldung  | 

Vier Bilder mit Lein in verschiedenen Stadien (Foto: © AGRIDEA, Josy Taramarcaz) Foto: © Biofarm, Hans-Georg Kessler Foto: © Biofarm, Hans-Georg Kessler Foto: © AGRIDEA, Josy Taramarcaz

Vier Bilder mit Lein in verschiedenen Stadien (Foto: © AGRIDEA, Josy Taramarcaz) Foto: © Biofarm, Hans-Georg Kessler Foto: © Biofarm, Hans-Georg Kessler Foto: © AGRIDEA, Josy Taramarcaz

Vier Bilder mit Lein in verschiedenen Stadien (Foto: © AGRIDEA, Josy Taramarcaz) Foto: © Biofarm, Hans-Georg Kessler Foto: © Biofarm, Hans-Georg Kessler Foto: © AGRIDEA, Josy Taramarcaz

Vier Bilder mit Lein in verschiedenen Stadien (Foto: © AGRIDEA, Josy Taramarcaz) Foto: © Biofarm, Hans-Georg Kessler Foto: © Biofarm, Hans-Georg Kessler Foto: © AGRIDEA, Josy Taramarcaz

Verschiedene Bioleinproduzenten meldeten in den letzten Tagen Probleme mit Erdflöhen; erste Flächen müssen umgebrochen werden. Der Februarschnee und das nasse Wetter scheinen die Insekten nicht an ihrer Ausbreitung gehindert zu haben.

Der Lein muss jetzt genau beobachtet werden. Es kann sein, dass die Erdflöhe alle Blättchen abfressen und nur die Stängelchen der Leinpflanzen belassen.
Bilder von Erdflöhen und Erdflohschäden auf Lein (externe Webseiten)

Es stellen sich nun zwei Fragen:

1. Was kann man gegen die Erdflöhe tun?
Wahrscheinlich ist es für diejenigen Felder, wo schlimme Schäden auftraten und die früh gesät wurden, bereits zu spät. Falls der Lein spät gesät wurde und noch zu retten ist, könnte Steinmehl eine gewisse Wirkung gegen die Erdflöhe haben. Die bisherigen Erfahrungen damit sind aber nicht eindeutig überzeugend. Zudem muss die Anwendung als Blattdünger deklariert werden, da Insektizide im Biolein nicht zugelassen sind.

Steinmehl kann gespritzt werden, am besten zusammen mit Öl als Netzmittel. Der Vorteil des Spritzens ist, dass es mit jeder Spritze gemacht werden kann und dass weniger Steinmehl (zirka 30 kg pro Hektare) benötigt wird. Stäuben wäre an sich effektiver gegen die Insekten, braucht aber die 10-fache Menge und einen Pendel- oder Kastendüngerstreuer – bei anderen Düngerstreuern gibt es eine riesige Staubwolke. Bei kleinen Flächen kann das Ausbringen von Hand sinnvoll sein. Beachten Sie zum Thema Steinmehleinsatz die Seite
Rapsglanzkäfer: Regulierung mit Steinmehl (Rubrik Raps)

2. Was kann man noch säen, falls der Lein nicht mehr zu retten ist?
Falls der Lein auf der ganzen Fläche und in hohem Anteil abgefressen wurde, bleibt nur der Umbruch und eine Neuansaat:

  • Sommergetreide
    Dafür wie auch für Sonnenblumen ist es nun zu spät.
  • Hirse
    Das wäre eine gute Kultur für späte Saaten. Allerdings ist das Interesse an dieser Kultur bereits gross und der Absatz – vorläufig – noch beschränkt, sodass die Biofarm keine weiteren Flächen unter Vertrag nehmen kann. Das Gleiche gilt auch für den Buchweizen, der sich bei Biofarm erst in der Projektphase befindet.
  • Soja
    Wird über die Mühle Rytz vermarktet, wäre noch möglich, allerdings gibt es kein Saatgut mehr von der Sorte Aveline – die Sorte, welche sich auch für klimatisch rauhere Standorte eignet. Anstelle von Aveline hat die Mühle Rytz evtl. noch Saatgut der Sorte Gallec vorrätig, die ebenfalls für klimatisch weniger gute Lagen geht. Soja kann übrigens auch in Mischkultur mit Leindotter angebaut werden, welcher auch gesucht ist.
  • Blühstreifen
    Die Saat sollte vor dem 15. Mai erfolgen. Die Verpflichtungsdauer beträgt mindestens 100 Tage. Die einzelne Fläche darf maximal 50 Aren gross sein. Der Beitrag beträgt Fr. 2'500 pro Hektare. Details siehe im unten angehängten Dokument "Blühstreifen". Die Änderung der Flächenbewirtschaftung ist dem Landwirtschaftsamt mitzuteilen. Zudem sollte geprüft werden, ob durch ein Landschaftsqualitätsprojekt, Vernetzungsprojekt oder dergleichen die Saatgutkosten (mit)übernommen werden.
  • Mais oder Zwischenfutter
    Und sonst bleibt nur noch die Saat von Mais – oder von Zwischenfutter/Gründüngung.

Melden Sie Ihre Erfahrungen mit dem Lein an Hans-Georg Kessler von Biofarm (Kasten rechts) damit diese allen Produzenten zur Verfügung gestellt werden können.

Sommer- oder Winterlein?

Mehrheitlich wird Sommerlein gesät, der aber - wie teilweise bereits letztes Jahr - an verschiedenen Standorten Probleme mit Erdflöhen hat, siehe oben. Der Anbau von Winterlein könnte für einen Teil der Betriebe eine Lösung sein, muss aber gut überlegt werden. Welche Erdfloharten am Lein auftreten, wie und ob Zusammenhänge zwischen dem Auftreten am Lein, dem Neonicotinoidverbot und/oder der Verwendung von Kreuzblütlern (Senf) als Gründüngung bestehen, ist nicht erforscht. Viele Faktoren spielen in die Problematik hinein.

Lein ist weiterhin gesucht

Biofarm sucht zusätzliche Leinproduzenten. 2015 wird auf 55 Hektaren Biolein angebaut - so gross war die Fläche noch nie. Bioleinöl ist bei den gesundheitsbewussten Biokonsumenten beliebt, auch  die Leinsamen im Beutel kommen gut an.

Weiterführende Informationen

Anbauempfehlungen für Biolein (Rubrik Ackerbau, Weitere Kulturen)

Blühstreifen (329.5 KB)

Biofarm (Webseite Biofarm)

Mühle Rytz (Webseite Mühle Rytz)

HGK, CD, MC, RS

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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