Das Biogemüseangebot wurde vor allem durch die Unwetterschäden in der Westschweiz (ab Raum Biel, Lyss, Seeland) stark beeinflusst. Weil einzelne Gebiete einen völligen Ernteausfall hatten, blieb das Angebot permanent tief und entsprechend der Preis hoch. Das führte dazu, dass einzelne Betrieb ein hervorragendes Jahresergebnis auswiesen und andere Betriebe kaum die laufenden Kosten decken konnten. Die aktuellen Lagermengen sind deutlich kleiner als im langfristigen Jahresmittel – ähnlich wie 2006.
Der Klimawandel scheint also Tatsache zu sein. Die Extrem-Wetterlagen nehmen zu. Das klimatische Auf und Ab in den Hochsommer-Monaten 2007 hatte bei vielen Pflanzen Stress-Symptome ausgelöst, die zu einem verminderten Wachstum und zur Induktion der Blütenstände führten. Ganz deutlich konnte dieses Phänomen bei Wirz, Lauch, Zuckerhut, Chinakohl und anderen Herbstgemüsen beobachtet werden.
Der Handel brachte der Produktion viel Verständnis entgegen, dies wohl auch in Anbetracht dessen, dass die Beschaffungs-Situation in ganz Europa ausgesprochen schwierig war. Ein generelles Wachstum bei den Bionahrungsmitteln von durchschnittlich fast 10 Prozent ist aber mit Vorsicht zu geniessen. Der Wertumsatz nahm als Folge der hohen Preise viel stärker zu als der Mengenumsatz. Dennoch, die Signale für Bioprodukte sind allgemein sehr günstig, dies wird auch von den Marktpartnern festgestellt. Die ambitiösen Budgets des Detailhandels zeigen, dass mit weiteren Zunahmen gerechnet wird. Das dürfte die richtige Interpretation sein, denn der europäische und der amerikanische Markt boomen und dies hat seine Auswirkungen auch auf die Schweiz und die Schweizer Konsumenten. Gesunde, nachhaltige Ernährung wird zum Thema.
Nikolaus Bally
Produktmanager Obst und Gemüse
Bio Suisse