Die Biodiversität ist ein grosses, vielschichtiges und oft wenig beachtetes Thema, auch wenn es aufgrund des aktuellen Abstimmungskampfes zur gleichnamigen Initiative derzeit mehr Aufmerksamkeit findet. «Aus Sicht des FiBL ist eine hohe Biodiversität auf dem Landwirtschaftsbetrieb ein wichtiger Pfeiler für eine gute biologische Bewirtschaftung», heisst es im Auftaktbeitrag zum neuen Gefäss «Stimmen zur Biodiversität». In den nächsten Monaten soll hier eine Reihe von Spezialist*innen zu Wort kommen, die aus ihrer Warte über den Stellenwert der Biodiversität in der Landwirtschaft berichten.
Den Auftakt macht der Agrarökologe Lukas Pfiffner, der am FiBL Schweiz seit über drei Jahrzehnten zum Thema forscht. Ihn interessiert besonders, wie sich unterschiedliche Anbaumethoden lokal und in der Landschaft auf die Biodiversität auswirken – insbesondere auf wichtige Organismen wie Nützlinge, Bestäuber und Regenwürmer.
Pfiffner erklärt im Gespräch mit fibl.org, dass zur Zeit gerade einiges schief laufe in Sachen Biodiversität, namentlich bei der Wahrnehmung, was diese leisten kann. «Wir müssen einen Rückschritt in die Zeit vor 1990 feststellen», sagt Pfiffner. Viele unterstützten wieder ein reines Ertragsdenken statt eine Systemstrategie für eine multifunktionale Landwirtschaft, so wie sie die Bundesverfassung verlangt. «Dies behindert die dringend nötige Transformation zu ressourcenschonender und resilienter Bewirtschaftung», warnt er.
Weiterführende Informationen
Stimmen zur Biodiversität (FiBL.org)