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«Bewusste Weintrinker erwarten ökologisch produzierten Wein»

Karin und Roland Lenz wurden im Rah- men des Schweizer Bioweinpreises zu den Biowinzern des Jahres 2015 gekürt. Bioaktuell hat mit Roland Lenz über den Bioweinbau gesprochen.

Bioaktuell: Weshalb haben sie an der Prämierung von Bio Suisse und der Zeitschrift Vinum teilgenommen?
Roland Lenz: Wir verkaufen Wein von rund 23 ha Rebfläche. Mit einer solchen Betriebsgrösse muss man in der Vermarktung sehr aktiv sein. Wir nehmen deshalb jährlich an rund drei Prämierungen teil. Diese Bioprämierung ist aber besonders wichtig. Ich finde, dass alle Bioweingüter mit einem gewissen Qualitätsanspruch teilnehmen sollten, damit der Biowein in der Öffentlichkeit präsenter wird.

Sie sehen gute Perspektiven für den Biowein?
Die Zukunft liegt für mich im Biowein. Im Ausland sind viele renommierte Weinproduzenten dabei, umzustellen. Das baut Druck auf, auch hier in der Schweiz. Der Konsument geniesst heute bewusster. Je länger je mehr verlangen sie von einem guten Wein auch, dass er ökologisch nachhaltig produziert ist.

Ein Biolabel auf der Etikette ist also auch für eine Qualitäts wein kein Risiko für die Authentizität mehr?
Auf keinen Fall. Das Biolabel ist das Tüpfelchen auf dem I, vor allem bei grösseren Weinen. Auf den Spezialitäten, von denen wir jährlich 2000 Flaschen und weniger herstellen, verwenden wir das Knospe-Logo aber auch nicht immer.

Wo sehen Sie die grössten Herausforderungen im Rebberg?
Bei den Pilzkrankheiten und bei der Jungrebenpflege. Im Bioanbau muss man bei Neupflanzungen mit vier bis fünf Jahren rechnen bis zum ersten Ertrag. Zudem hat man mehr Ausf älle und somit mehr Nachpflanzungsbedarf. Wir pflanzen jedes Jahr rund 4000 Jungreben. Das bedeutet grosse Mehrkosten im Vergleich zum konventionellen Anbau. Bei den Pilzkrankheiten ist auf unserem Betrieb vor allem der falsche Mehltau ein Problem. Im Biorebbau müssen wir dringend Lösungen finden, wie wir mit weniger Kupfer die Pilzkrankheiten besser in den Griff bekommen. Gelingt dies, werden viele Betriebe umstellen, die heute noch zögern.

Wie gehen Sie mit der Kirschessigfliege um?
Wir stellen Köderfallen und spritzen Kalk in geringer Dosierung. Damit war die Kirschessigfliege bei uns auch letztes Jahr kein Problem.

Wo liegen die Herausforderungen im Keller?
Bei der Biobewirtschaftung sind die Jahrgangsunterschiede grösser, weil im Keller weniger Hilfstoffe zur Verfügung ste- hen. Die Kelterung muss deshalb reibungslos ablaufen. Ge- sundes Traubengut ist dabei matchentscheidend. Die Gärung und den biologischen Säurenabbau müssen wir lückenlos überwachen, damit wir das Säuremanagement im Griff haben.

Interview: Markus Spuhler

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Letzte Aktualisierung dieser Seite: 18.06.2015

 

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