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Schorfbulletin vom 18.04.2024

Aktuelle Lage

Die Niederschläge der vergangenen Tage haben wie erwartet zu weiteren Ascosporenausstössen geführt. Trotz der tiefen Temperaturen ist davon auszugehen, dass die mehrtägig anhaltenden Blattnassbedingungen zu hohen Infektionsrisiken führen. Da im Vorfeld applizierte Schutzbeläge mittlerweile vielerorts abgewaschen sein dürften, sollte bei der nächsten Möglichkeit eine abstoppende Behandlung ins nasse Laub in Erwägung gezogen werden, um anlaufende Infektionen zu unterbinden.

An Standorten, bei denen die laufende Infektion bereits das Maximum der im Modell angezeigten Infektionsstärke überschritten hat, werden manuelle «Breakpoints» gesetzt, um nachfolgende Infektionen besser sichtbar zu machen und auf diese Weise die situative Einschätzung der Bedingungen zu erleichtern.

Es ist davon auszugehen, dass sich das Potential an ausstossbaren Sporen derzeit auf einem niedrigen Niveau befindet und auch die Nachreifung von Sporen in den kommenden Tagen durch die tiefen Temperaturen verzögert fortschreitet. In Anlagen, die bereits Schorfbefall aufweisen, wird für die Einschätzung des Infektionsrisikos zusätzlich die Konsultation des Modells für die «sekundären Infektionen» empfohlen.

Bezüglich Mittelwahl und Konzentrationen beachten Sie bitte die Empfehlungen im Bioobstbulletin sowie dem entsprechenden FiBL-Merkblatt.

Schorfbulletin vom 12.04.2024

In Frick wurden diese Woche die ersten Befallsstellen an unbehandelten Gala-Bäumen gefunden.
Zur umfassenden Risikoabschätzung sollten die Bestände auf primären Befall überprüft werden. Falls Befall festgestellt wird, empfiehlt es sich, für weitere Risikoabschätzungen das Modell für sekundäre Infektionen durch Konidien zu Rate zu ziehen.

Die vorhergesagten Sporenmengen der bisherigen Saison, die durch das Modell prognostiziert wurden, konnten größtenteils durch die Auszählungen der Sporenfallen bestätigt werden. Gemäß RIMpro ist das Sporenpotenzial bereits größtenteils abgebaut. Wir werden weiterhin über die Ergebnisse des Sporenmonitorings berichten und hoffen, dass diese die Vorhersagen des Modells bestätigen können.

Für die kommende Woche sind anhaltende Niederschläge vorhergesagt, die erneut zu einer Freisetzung größerer Mengen von Ascosporen führen werden. Aufgrund der sinkenden Temperaturen wird für Infektionen eine vergleichsweise längere Blattnässezeit benötigt.

Aus derzeitiger Sicht empfiehlt es sich die Prognosen aufmerksam zu verfolgen und die bevorstehende Infektionsperiode möglichst nahe vor den erwarteten Niederschlägen durch eine präventive Behandlung abzudecken. Insbesondere für Anlagen mit einem erhöhten Infektionsrisiko sollte je nach Grad der Abwaschung des Schutzbelags und den erwarteten Niederschlägen auch eine zusätzliche abstoppende Behandlung in Erwägung gezogen werden.

Schorfbulletin vom 08.04.2024

Die frühlingshaften Temperaturen der vergangenen Tage haben die Nachreifung von Ascosporen sowie die phänologische Entwicklung der Bäume stark beschleunigt. Für morgen ist flächendeckend mit Niederschlägen und einem erheblichen Ausstoß an Ascosporen zu rechnen. Die resultierende Blattnassdauer wird unserer Einschätzung nach durch die Prognose des Schorfmodells etwas überschätzt. Auch wenn hohe Windgeschwindigkeiten und Böen wahrscheinlich zu einer schnelleren Abtrocknung der Bestände beitragen, besteht aufgrund der Sporenmenge ein ernstzunehmendes Infektionsrisiko.

Es empfiehlt sich daher, die Bestände ab sofort auf Schorfbefall zu kontrollieren. Insbesondere auf den ältesten vier Blättern könnten erste Flecken sichtbar werden. Gemäß den Aussagen des Modells ist das Sporenpotential bereits größtenteils abgebaut. Diese Entwicklung kann jedoch erst nach Abschluss der Ascosporensaison durch die rückblickende Validierung der Sporenfänge an den verschiedenen Standorten vollständig validiert werden.
Insbesondere Anlagen mit erhöhtem Befallsdruck (anfällige Sorten, Vorjahresbefall, bestehender Primärbefall, lange Blattnassdauer) sollten während der morgigen Niederschläge vor Infektionen geschützt werden. Eine abstoppende Behandlung bietet zwar den Vorteil, das tatsächliche Risiko im Nachgang zu evaluieren, jedoch ist diese Möglichkeit aufgrund der Windverhältnisse und potenziell eingeschränkter Befahrbarkeit eher begrenzt.

In blühenden Anlagen besteht zudem ein erhöhtes Feuerbrand Infektionsrisiko. Auch im Hinblick darauf wäre eine vorbeugende Behandlung mit Tonerde und Schwefel (allenfalls gemischt mit Blossom Protect) unserer Meinung nach das Mittel wahl.

Schorfbulletin vom 26.03.2024

Gemäss den Aussagen des Modells kann davon ausgegangen werden, dass bis Ende Woche bereits ein beträchtlicher Teil des gesamten überwinterten Sporenpotentials abgebaut wurde und an den meisten Orten mit einem ernstzunehmendes Potential an ausstossbaren Sporen gerechnet werden muss.
Derzeit sind für Mittwoch und Donnerstag an den meisten Orten Regenschauer vorhergesagt. Bei den daraus resultierenden Nierschlagsmengen besteht jedoch momentan eine grosse Variabilität wie auch grosse Unterschiede zwischen den verschiedenen Prognosediensten. Zudem ist auch mit hohen Windgeschwindigkeiten zu rechnen, welche eine etwaige Stop-Behandlung am Donnerstag erschweren könnten, jedoch eine rasche Abtrocknung der jungen Blätter fördern. Es sei angemerkt, dass die in RIMpro vorhergesagte Blattnassdauer auf einer Modellberechnung beruht und die tatsächliche Blattnässe in der Regel etwas überschätzt. Für eine aussagekräftige Interpretation der Modellaussagen ist es somit unerlässlich die lokalen Gegebenheiten bzw. mikroklimatischen Bedingungen der eigenen Anlage zu kennen und in den Entscheidungsprozess miteinzubeziehen.

Abhängig vom Zeitpunkt der letzten Behandlung und die damit einhergehende Abwaschung des Belages sowie Sortenanfälligkeit und Infektionsdruck aufgrund des Vorjahresbefall sollte situativ die Entscheidung für oder gegen eine präventive Behandlung getroffen werden. Sofern die Befahrbarkeit der Anlagen gegeben ist und die lokalen Windverhältnisse es zulassen, besteht auch die Möglichkeit zuzuwarten, und situativ die Entscheidung für eine abstoppende Behandlung nach den Niederschlägen zu treffen.

Auf das Wochenende ist mit steigenden Temperaturen zu rechnen, was die Reifung von ausstossbaren Sporen wie auch die phänologische Entwicklung der Bäume weiter vorantreibt. Gemäss derzeitigen Vorhersagen ist ab Montag in vielen Regionen mit einer anhaltenden Nassperiode zu rechnen. Sollte sich dies konkretisieren, empfiehlt es sich im Voraus den präventiven Schutzbelag zu erneuern. Dies vor allem wenn davon ausgegangen werden muss, dass junge Blätter durch raschen Neuzuwachs ungeschützt sind oder der Belag einer vorausgegangenen Behandlung bereits abgewaschen wurde (>20mm).

Schorfbulletin vom 20.03.2024

Gemäß den aktuellen Prognosen sind für morgen sowie das Wochenende Niederschläge angekündigt. Die örtlichen Vorhersagen für die Niederschläge am Donnerstag variieren zum jetzigen Zeitpunkt in ihrer Intensität deutlich. In einigen Regionen werden lediglich kurze Regenschauer erwartet, die aufgrund warmer Temperaturen und Wind nur zu einer begrenzten Blattnassdauer führen. In diesem Fall sind die Infektionsrisiken derzeit als eher gering einzuschätzen.  Es gibt auch Unterschiede zwischen verschiedenen Wettervorhersageanbietern für diesen Zeitraum. Es wird daher abermals empfohlen, die lokalen Krankheits- und Wetterprognosen weiterhin aufmerksam zu verfolgen und situativ zu entscheiden, ob eine präventive Behandlung bei möglichen Infektionsereignissen erforderlich ist. Wenn die Anlagen befahrbar sind, besteht auch die Möglichkeit, die tatsächlichen Niederschläge am Donnerstag abzuwarten und bei Bedarf anlaufende Infektionen durch eine Stop-Behandlung zu unterbinden.

Für das kommende Wochenende sind durchweg anhaltende Niederschläge vorhergesagt. Aufgrund des derzeit bestehenden Sporenpotenzials wird empfohlen auch Anlagen mit robusten Sorten und fortgeschrittener phänologischer Entwicklung, in denen ein erhöhter Infektionsdruck durch Vorjahresbefall besteht präventiv zu behandeln.

Die Auszählung der Sporenfallen hat die durch das Modell berechneten Sporenausstöße der letzten Tage weitgehend bestätigt und somit das Vertrauen in die Richtigkeit des festgelegten Biofixes (Zeitpunkt der ersten ausstoßbaren Sporen) weiter gestärkt.

Schorfbulletin vom 13.03.2024

Die Phänologische Entwicklung der Bäume wie auch die Nachreifung von ausstossbaren Sporen wurde durch die kühlen Temperaturen der vergangenen Tage etwas verlangsamt. Grundsätzlich behalten die im vorherigen Bulletin getätigten Aussagen ihre Richtigkeit.
Bei offenen Knospen (BBCH 53) können ab sofort ausgestossene Sporen zu Infektionen führen. Derzeit sind für die kommenden Tage anhaltende Niederschläge vorhergesagt, die trotz des vergleichbar tiefen Sporenpotentials zu hohen Infektionsrisiken führen können. Solche Regenperioden mit verlängerter Blattnassdauer können vor allem in Kombination mit anfälligen Sorten und starkem Vorjahresbefall das individuelle Infektionsrisiko entsprechend noch weiter steigern.  Abhängig von der Vorbelastung der Anlage sowie der Anfälligkeit der Sorten, empfehlen wir vor den kommenden Niederschlägen die Kulturen durch eine präventive Behandlung zu schützen. Ab einer Niederschlagsmenge von 20mm, muss davon ausgegangen werden, dass ein im Vorfeld aufgebrachter Schutzbelag erneuert werden sollte. Es gilt wachsam zu sein und die lokalen Vorhersagen aufmerksam zu verfolgen.

Schorfbulletin vom 08.03.2024

Die Niederschläge der vergangenen Tage führten an den Standorten Frick, Lindau, Wädenswil und Güttingen zu moderaten Sporenausstössen. Dieser erste in Frick registrierte Sporenausstoss fiel stärker aus als im Vorfeld erwartet. Auf Basis dieser Erkenntnis, muss davon ausgegangen werden, dass die Sporenreife (erste ausstossbare Sporen) bereits Mitte-Ende Februar gegeben war und nicht wie zuvor angenommen Anfang März. Dies deckt sicht mit der Situtation an den Standorten der anderen Sporenfallen. Um zu gewährleisten, dass potentielle erste Infektionsereignisse nicht entsprechend vorhergesagt werden, hat uns dies veranlasst, das RIMpro Schorfmodell neu zu kalibrieren,
Gemäss aktueller Wetterprognosen, muss nun davon ausgegangen werden, dass die für Anfang Woche vorhergesagten Niederschläge zu einer ersten ernstzunehmenden Infektionsperiode führen könnten.
Die lokalen Vorhersagen sollten über das Wochenende aufmerksam verfolgt werden. Mindestens Anlagen mit anfälligen Sorten oder starkem Vorjahresbefall sollten währenden der kommenden Niederschlagsperioden mit einer präventiven Behandlung geschützt werden. Abhängig von der Befahrbarkeit besteht hier wie auch bei toleranten Sorten die Möglichkeit eine anlaufende Infektion mittels Stop-Behandlung zu unterbinden.

Schorfbulletin vom 01.03.2024

In fast allen Lagen der Schweiz schreitet die phänologische Entwicklung der Apfelbäume voran und vielerorts wurde bereits Knospenaufbruch gemeldet. An den Standorten Lindau und Wädenswil wurden in der Sporenfalle bereits einige wenige Ascosporen registriert. Am Standort Frick kam es gemäss heutiger Auszählung bislang noch zu keinen Ausstössen. Da jedoch auch Meldungen aus dem benachbarten Ausland auf eine bestehende Reife der überwinterten Sporen hindeuten wurde der Biofix (Beginn der Ascosporenmodellierung) auf den 01.03. gesetzt.
Sobald der Knospenaufbruch erreicht ist, kann es potentiell zu Infektionen durch Apfelschorf kommen. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die vergleichsweise geringen Niederschlagsmengen sowie die kühlen Nachttemperaturen der vergangenen Tage zu einer Verzögerung der Sporenreifung geführt haben. Generell ist die Gefahr für Infektionen mit Apfelschorf aber derzeit als gering bis vernachlässigbar einzustufen.
Bei Birnenbäumen, die in ihrer Entwicklung bereits weiter sind, dürfte das Risiko etwas höher sein. Dies gilt speziell für Anlagen mit starkem Vorjahresbefall (siehe Birnenschorf Prognose). Hier spielen die Infektionsstellen auf dem Holz eine entscheidende Rolle. Bereits geringe Niederschlagsmengen reichen aus, um Konidien abzulösen und in die offenen Knospen zu waschen. Eine verzögerte Abtrocknung kann hier bereits vor dem vollständigen Öffnen der Knospen zu Infektionen führen. Eine vorgängige Behandlung mit Kupferprodukten bietet hier einen wirksamen Schutz.
Behalten Sie die phänologische Entwicklung ihrer Anlagen gut im Blick und entscheiden sie situativ.
In dieser Zeit der Saison besteht immer eine relativ grosse Unsicherheit ob es zu Sporenausstössen kommt und ob Infektionsbedingungen erfüllt sind. Das Prognosemodell ist aber sehr gut verifiziert und parallel dazu verfolgen wir den Sporenausstoss durch das Auszählen von Sporenfallen. Wird halten sie in den kommenden Bulletins hierzu auf dem Laufenden.

Bei Fragen zu unseren Prognosen dürfen Sie sich gerne jederzeit mit uns in Verbindung setzten.
Wir wünschen allen einen guten Saisonstart.

 

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 18.04.2024

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