Seit 2005 zeichnete die Albert Koechlin Stiftung (AKS) besondere Leistungen im Bereich Natur, Umwelt und Lebensraum jährlich mit zwei Umweltpreisen aus. Die AKS-Umweltpreise gingen bisher an ganz unterschiedliche Organisationen: vom Ornithologischen Verein bis zum Pilzlabor.
Zum Jubiläum eine Auszeichnung für Einzelpersonen
Zum 20-Jahre-Jubiläum dieser Förderung hat sich die Stiftung entschieden, für einmal neun engagierte Einzelpersonen auszuzeichnen, wie es in einer Mitteilung heisst. Um die Jubiläums-Preisträger*innen zu finden, bezog die AKS alle bisherigen Preisträger:innen mit ein. Sie konnten im Vorfeld Kandidat*innen nominieren und schliesslich abstimmen.
Der Fokus lag auf Personen, «die in der Innerschweiz wirken, jünger als 45 Jahre sind – und bereits ein herausragendes Engagement vorweisen, das Vorbildcharakter hat und multiplizierbar ist», heisst es in der Mitteilung. Damit werde explizit jene Generation ausgezeichnet und gefördert, die in den nächsten Jahrzehnten die Innerschweizer Umwelt mitgestalten wird.
Die Preisträger*innen aus der Landwirtschaft
Ausgezeichnet wurden auch Bewirtschafter*innen von Biobetrieben. Hier ein paar Worte zu den siegreichen Personen aus der Landwirtschaft.
Pirmin Bucheli, St. Urban: Er bewirtschaftet einen Bio-Betrieb in St. Urban, spezialisiert auf Legehennenhaltung. Eine Mutterkuhherde nutzt die Extensiv-Weiden. Die Produkte werden direkt über den Hofladen vermarktet. Der Hof umfasst Wässermatten, Biodiversitätsförderflächen und einen Karpfenteich. Als Mitglied der Wässermatten-Stiftung und Präsident des Wässervereins Rottal engagiert sich Bucheli für den Erhalt des Kulturguts und den Schutz bedrohter Arten.
Sebastian Ineichen, Kastanienbaum: Er führt mit seinem Team den Bio-Gemüsebetrieb Mattli in Kastanienbaum bei Luzern. Er betreibt einen Hofladen und bietet zudem ein Gemüse-Abo an. In Begleitbriefen zu den gelieferten Gemüsekistchen informiert er über die Produktion – und fördert so das Verständnis für nachhaltige Landwirtschaft.
Jonas Imfeld, Geuensee: Er führt zusammen mit seiner Familie die historische Bio-Mühle und den dazugehörigen Bio-Bauernhof in Geuensee. Sie setzen sich täglich für den Erhalt des alten Handwerks, die Förderung der Biodiversität und die Produktion naturbelassener Produkte ein. Mit dem Anbau und Verkauf der alten Getreidearten Emmer und Einkorn sowie der Haltung von ProSpecieRara-Schafen fördern sie die Artenvielfalt.
Madeleine Michel, Sarnen: Madeleine Michel engagiert sich für nachhaltige Landwirtschaft. Als Gemüsegärtnerin und Landwirtin verfolgt sie das Ziel, vielen Menschen den Zugang zu saisonalem Gemüse zu ermöglichen. Im Fokus steht dabei der gemeinschaftliche Gemüseanbau bei Urproduktion oder im Selbsterntegarten. Mitglieder können Gemüse, Blumen und Kräuter selbst ernten, was einen direkten Bezug zum biologischen Anbau schafft.
Chato Schilter, Stalden OW: Er führt den Bio-Lamahof Mirgg in Stalden im Kanton Obwalden in der dritten Generation nachhaltig. Mit umweltschonendem Anbau und handgemachten Produkten wie Tees oder Kräutermischungen bleibt der ökologische Fussabdruck klein. Der Hof engagiert sich in der Landschaftspflege und Freizeitgestaltung sowie in der tiergestützten Arbeit mit Jugendlichen in Krisensituationen.
Die Albert Koechlin Stiftung arbeitet in diversen Projekten auch mit dem FiBL zusammen. Dabei stehen jeweils Tierwohl-Projekte im Vordergrund, z. B. das Projekt SchweinErleben.
Medienmitteilung der Albert Koechlin Stiftung, leicht bearbeitet und gekürzt von akr
Weiterführende Informationen
Die Webseite der Stiftung (aks-stiftung.ch)
Medienmitteilung zum Projekt SchweinErleben (fibl.org)
Betrieb Pirmin und Jasmin Bucheli (genussfenster.ch)
Betrieb Sebastian und Cristina Colantuoni Ineichen (gmuesmattli.ch)
Betrieb Jonas und Marina Imfeld (mueli-geuensee.ch)
Betrieb Madeleine Michel und Christoph Spichtig (mein-biohof.ch)
Betrieb Chato Schilter (mirgg.ch)