Wie in den letzten Jahren zeichnet sich auch für diesen Sommer eine ungenügende Versorgung des Marktes mit Biomilch ab. Eine saisonale Differenzierung des Milchpreises mit einem höheren Übernahmepreis im Sommer könnte hier langfristig Anreiz schaffen, in den Sommermonaten mehr Milch abzuliefern.
Biomilch im Sommer knapp
Mit dem Beginn der Alpzeit sinkt das Angebot von Biomolkereimilch deutlich. Auch dieses Jahr kommen erste Signale vom Markt, dass einzelne Bestellungen nicht abgedeckt werden können. Wenn die Verarbeiter im Sommer genug Biomilch haben möchten, müssen sie nun reagieren und die Sommerproduktion mit einer Preiserhöhung langfristig fördern. Eine Preiserhöhung ist überfällig, denn der Durchschnittspreis für ein Kilo Biomilch lag mit 71,3 Rp. im April, gemäss dem Marktbericht von BLW, auf dem tiefsten Niveau seit 2003. Wichtig wäre das Preissignal, weil der Detailhandel weiter mit Bio wachsen möchte. Dazu ist die ganzjährige Verfügbarkeit von Schweizer Biomilch entscheidend.
Von Herbst bis Frühling gibt’s Überschüsse
Von Januar bis April 2010 wurden 7,6 Prozent mehr Biomilch zu Bioprodukten verarbeitet als in der Vorjahresperiode. Das ist ein positives Signal für das laufende Milchjahr und für die Vermarktung im Winterhalbjahr. Trotzdem muss vom Herbst bis in den Frühling der Markt verstärkt mit Verkaufsförderungsmassnahmen gestützt werden, da das Angebot die Nachfrage auch im nächsten Winter tendenziell wieder übersteigen wird. Diese saisonalen Produktionsschwankungen sind den Knospe-Produzenten bewusst. Deshalb fördern viele von ihnen mit freiwillig eingezahlten Marketing-Geldern zahlreiche Promotionen im Detailhandel, die den Absatz steigern können. Würden sich alle Biomilchbauern an diesen Marketing-Beiträgen beteiligen, würde der Betrag pro Kilo Milch entsprechend kleiner ausfallen. Zudem könnte eine grössere Auswahl an Bio-Milchprodukten beworben werden. Eine Massnahme, die helfen würde, den Markt weiterzuentwickeln.
Magdalena Blonkiewicz, Bio Suisse
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