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Biospeisehafer: Wintersorten im Praxischeck

Meldung  | 

Hafer gilt als anpassungsfähige und robuste Kultur. In der Biofruchtfolge hat er einen hohen Vorfruchtwert und trägt als Gesundungsfrucht zur Bodengesundheit bei. Die Nachfrage nach Schweizer Biospeisehafer muss sich noch entwickeln, erhält aber zurzeit positive Marktsignale. Für eine stabile Wertschöpfung sind passende Sorten und eine saubere Anbautechnik zentral.

Die Winterhafersorte VODKA erreichte gute Erträge und gleichzeitig gute Hektolitergewichte. Foto: FiBL, Katrin Carrel

Kronenrost, Streifenkrankheit und Fusarien-Arten beeinflussen die Qualität von Speisehafer. Foto: L. Piccot, zvg

Winterhafer nutzt die Winterfeuchtigkeit besser aus und reagiert dadurch stabiler im Ertrag als Sommerhafer. Voraussetzung sind standortangepasste Sorten und vor starkem Barfrost geschützte Lagen – Winterhafer ist empfindlicher als Weizen. Entscheidend für die Verwertbarkeit im Speisebereich ist neben dem Ertrag ein hohes Hektolitergewicht (mindestens 54 Kilo pro Hektoliter) sowie eine geringe Belastung mit T-2/HT-2-Mykotoxinen.

Ergebnisse aus dem Praxisversuch

Im Rahmen eines dreijährigen Knospe-Ackerbauprojektes (KABB) wurden sieben Winterhafersorten auf ihre Anbaueignung und Qualitätseigenschaften geprüft. Erste Resultate liegen inzwischen vor.

Im Sortenvergleich mit den bekannten Sorten EAGLE und KWS SNOWBIRD zeigten die Sorten RHAPSODY, VODKA und FLEURON überdurchschnittlich hohe Erträge. Im Vergleich der Hektolitergewichte, der wichtigsten Qualitätseigenschaft von Speisehafer, lagen VODKA, SNOWBIRD, FLEURON und EAGLE vorne, während RHAPSODY nicht überzeugen konnte. Die Mykotoxinbelastung blieb 2025 insgesamt niedrig, im sehr schwierigen Anbaujahr 2024 zeigten KWS SNOWBIRD und FLEURON eine besonders gute Resistenz gegen Mykotoxine. Ab 2026 gilt erstmals ein Höchstwert von 1250 Mikrogramm pro Kilo für unverarbeiteten Hafer.

Anbau: worauf es ankommt

  • Fruchtfolge: Mindestens drei Jahre Anbaupause, auch Zwischenfutter mit Haferbestandteilen berücksichtigen.
  • Saatgut & Saattermin: Zertifiziertes Saatgut einsetzen; Saat ab Mitte September bis erste Hälfte Oktober, nicht zu tief säen (3–5 Zentimeter).
  • Bestandesführung: Winterhafer entwickelt sich im Herbst langsam – eine gute Bestockung vor Wintereintritt ist zentral.
  • Krankheiten: Streifenkrankheit und Kronenrost lassen sich durch die Verwendung robuster Sorten und von zertifiziertem Saatgut, aber auch durch eine angepasste Stickstoffversorgung und die Bekämpfung von Ungräsern, insbesondere Flughafer verringern.

Sortenübersichten & Vermarktung

In der Bioproduktion sollte vor der Saat immer ein Abnahmevertrag abgeschlossen werden (zum Beispiel mit Biofarm, Fenaco GOF, Mühle Rytz). Aktuell sind in der Biosortenliste nur der Sommerhafer CANYON und die Winterhafersorten EAGLE und KWS SNOWBIRD enthalten. Detaillierte Angaben zu den Sorteneigenschaften findet man in den Sortenbeschrieben der Züchter. Weitere Sorteninformationen stellt der Schlussbericht zum Praxisversuch Winterspeisehafer ab Februar 2026 zur Verfügung.

Katrin Carrel, FiBL

Weiterführende Informationen

Sortenliste Biogetreide (FiBL Downloads & Shop)
Merkblatt Biogetreide (FiBL Downloads & Shop)

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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