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Bodenverdichtung – wie vermeiden?

Meldung  | 

Das Porenvolumen vor und nach starker Belastung, dargestellt mittels MRI - Magnetresonanztomographie. (Grafik: HAFL) Die Kontaktfläche zwischen Rad und Boden ist weniger stark gewachsen als die Radlast und das Reifenvolumen, das erhöht den Bodendruck. (Grafik: HAFL)

Das Porenvolumen vor und nach starker Belastung, dargestellt mittels MRI - Magnetresonanztomographie. (Grafik: HAFL) Die Kontaktfläche zwischen Rad und Boden ist weniger stark gewachsen als die Radlast und das Reifenvolumen, das erhöht den Bodendruck. (Grafik: HAFL)

Im Jahr des Bodens 2015 ist die Verdichtung eines der besorgniserregenden Themen. Wie ein Fachspezialist anlässlich der Bioackerbautagung am FiBL erklärte, kann hier keine Entwarnung gegeben werden, im Gegenteil. Er präsentierte Strategien für eine Entschärfung des Problems und die Webseite Terranimo, auf der jeder Landwirt die potenzielle Gefährdung seiner Böden ermitteln kann.

«Seit 20 Jahren arbeite ich am Boden», sagte Matthias Stettler an der gut besuchten Bioackerbautagung in Frick, «aber in Sachen Verdichtung wird’s nicht besser», so der Fachmann von der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) in Zollikofen. Zwar habe sich das Reifenvolumen in den letzten 20 Jahren etwa parallel zur Radlast entwickelt, erläuterte Stettler anhand einer Grafik. Die Kontaktfläche sei aber nur etwa um die Hälfte gestiegen, womit sich der mittlere Bodendruck durch schwerer gewordene Maschinen mit Radlasten von bis zu 14 Tonnen klar erhöht habe.

Poren verlieren Volumen und Verbindung untereinander

Hauptproblem bei der Verdichtung ist das sinkende Porenvolumen. Stettler hat zur Illustration einen Boden vor und nach starkem Druck per MRI analysieren lassen. Nachdem der Boden mit einem Druck von 2.5 bar belastet worden war, blieb nur ein «Trümmerfeld», wie sich der Bodenspezialist ausdrückte. Die Poren verlieren nicht nur an Volumen sondern auch ihre Verbindungen, wodurch das Wasser nicht mehr ordentlich abfliessen kann.

Zur Bekämpfung der Verdichtung empfahl Stettler eine zwei Hauptstrategien. Einerseits müsse man die Bodenfestigkeit stärken, sagte er. Wichtigste Elemente sind gemäss seinen Erkenntnissen erstens eine angepasste, geregelte Fruchtfolge, zweitens eine ständige Bodenbedeckung sowie drittens eine reduzierte Bodenbearbeitung. Die Fruchtfolge ist deshalb so wichtig, weil Kunstwiesen helfen, die «Lebendarmierung» der Böden durch Wurzeln zu verbessern. Besonders umfangreiche und tiefreichende Wurzelsysteme haben hier Luzerne und Rohrschwingel.

Technische und organisatorische Lösungen

Zweite Hauptstrategie ist für Stettler die Reduktion des Bodendrucks. Dabei hilft bekanntermassen die Reduktion des Reifendrucks auf dem Feld. Sehr praktisch sind dabei in modernen Traktoren die Reifendruckregelsysteme. Dort wo diese fehlen, stehen heute Schnellkupplungssets zur Reifendruckverstellung, die laut Stettler in der Praxis vielerorts guten Anklang finden. Weitere technische Lösungen sind Raupenfahrwerke (allerdings nur wenn sie gut gefedert sind) und automatische Kleinfahrzeuge, die ohne Traktorantrieb gewisse Arbeitsgänge übernehmen können. Daneben erwähnte Stettler als organisatorische Lösungen begrünte Fahrgassen und das Trennen von Transport und Verteilung beim Ausbringen von Gülle, wo das zunehmende Fassgewicht eine wichtige Ursache der Verdichtung ist.

Zum Schluss seiner Ausführungen präsentierte Stettler das Bodenmodell Terranimo, welches in zwei Versionen – light und expert – kostenlos zur Verfügung steht. Es hilft dem Bewirtschafter mit wenigen Abgaben, die Gefährdung seines Bodens für Verdichtung zu ermitteln.

Adrian Krebs, FiBL


Weiterführende Informationen

www.terranimo.ch

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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