Der Ackerfuchsschwanz hat sich wegen des nassen Herbstes in diesem Frühjahr übermässig breit machen können. Die Schadschwellen sind nun vielerorts deutlich überschritten. Die direkte Regulierung mit dem Striegel ist nur im ganz frühen Keimlingsstadium möglich. Bei einem sehr frühen Striegeleinsatz werden im besten Fall 90 Prozent der Keimlinge verschüttet. Wenn wegen anhaltend feuchter Witterung zu spät gestriegelt wird, sinkt der Effekt schnell gegen 30 Prozent. Eine Wirkungssteigerung liesse sich mit dem Hacken zwischen den Reihen erreichen. Das wurde früher oft gemacht, aus wirtschaftlichen Gründen aber meistens wieder aufgegeben. Heute gibt es sechs Meter breite, kameragesteuerte Hackgeräte. Für grössere Betriebe kann dies eine sinnvolle Investition sein.
Zuvor sollten aber alle vorbeugenden Massnahmen gegen den Ackerfuchsschwanz geprüft werden. Das Ungras keimt grösstenteils im Herbst. Je nach Jahresverlauf ist die Hauptkeimzeit bereits Ende Oktober vorbei. Sie kann sich aber auch bis in den November hinein ziehen. Verglichen mit dem Herbst gibt es im Frühjahr aber nur noch wenige Keimlinge. Eine der besten Vermeidungsstrategien ist es deshalb, vermehrt auf Frühjahrskulturen zu setzen. In einer Fruchtfolge sollte zirka ein Drittel der Kulturen im Frühjahr ausgesät werden. Allfällige Ertragsminderungen durch Sommerkulturen müssen in Kauf genommen werden. Noch besser ist es, dem Ackerfuchsschwanz gar keine Chance zu geben und den Boden möglichst immer bedeckt zu halten. Das ist nach der Ernte nicht möglich, ausser wenn eine Untersaat gemacht wurde. In Standardsysteme ohne Untersaat braucht es ein Zeitfenster von zwei bis drei Wochen, um auflaufende Unkrautsamen und Ausfallgetreide mit der anschliessenden Stoppelbearbeitung zu verschütten. HD
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Ackerfuchsschwanz (Rubrik Ackerbau)