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Der Film «Der Geschmack der Dinge» würdigt Gemüsebauern aus Vevey

Meldung  | 

Regisseur Alain Wirth widmet seinen neuesten Film mit dem Titel «Der Geschmack der Dinge» (Le goût des choses) den beiden Biogemüsebauern Pierre-Gilles Sthioul und Antoine Meier, die vor vier Jahren das agroökologische Projekt Praz Bonjour ins Leben gerufen haben.

«Der Geschmack der Dinge» kommt im November in die Deutschschweizer Kinos. Plakat: Ludovic Gerber

Pierre-Gilles Sthioul und Antoine Meier haben vor vier Jahren den Bauernhof Praz Bonjour gegründet. Foto: Alain Wirth

Einrichtung des Hofladens in der Rue d’Italie in Vevey. Foto: Alain Wirth

Der Hof Praz Bonjour liegt oberhalb von Vevey (VD). Foto: Alain Wirth

Alain Wirth, Filmemacher aus Vevey, hat mit seiner Kamera die Arbeit der beiden Gemüsebauern und ihres Teams auf dem Hof Praz Bonjour begleitet. Foto: Julie Masson

Es ist die Geschichte einer grossen Faszination zwischen einem Filmemacher und zwei Gemüsebauern aus Vevey. Nun bringt Regisseur Alain Wirth den kleinen Bauernhof Praz Bonjour mit seinem 90-minütigen Film «Der Geschmack der Dinge» (Le goût des choses) auf die Leinwand. Das von Pierre-Gilles Sthioul und Antoine Meier geleitete und von der Agrarökologie inspirierte Gemüsebauprojekt befindet sich zwischen Vevey und Blonay (VD). Anderthalb Jahre diente der Hof als Drehort für den Dokumentarfilm, der in den Westschweizer Kinos bereits läuft und am 6. November auch in die Deutschschweiz kommt.

Einmal pro Woche begab sich der Filmemacher Alain Wirth in die Höhen von Vevey – ob Regen, Schnee oder drückende Hitze, ob die Ernte auf Hochtouren lief oder die Stimmung am Boden war. Er stellte seine Kamera zwischen die Gemüsebeete, begleitete die Produzenten bei ihrer Arbeit und ihren Überlegungen und fügte sich buchstäblich ein in das Leben eines Bauernhofes im Laufe der Jahreszeiten.

Praz Bonjour – ein Modell des Wandels

Der Künstler aus Vevey wurde so zum stillen, aber engagierten Zeugen eines einzigartigen landwirtschaftlichen Projekts – einem Vorbild für Nachhaltigkeit und die Ernährungswende. Mit seiner Kamera gelang es ihm, den Arbeitsalltag und die dahinter liegenden Werte von Pierre-Gilles Sthioul und Antoine Meier einzufangen. Sie setzen auf Handarbeit, verzichten auf Pflanzenschutzmittel, verwenden kein Hybridsaatgut und halten die Vertriebswege kurz.

«Ich war sofort beeindruckt von der Fülle der Arbeit und der Schönheit des Handwerks», schwärmt der Filmemacher, der grossen Wert auf seine künstlerische Freiheit und Unabhängigkeit legt und alle Aufnahmen allein gedreht hat.

Es war keine leichte Aufgabe: «Pierre-Gilles und Antoine mussten sich daran gewöhnen, mich täglich um sich zu haben.» Ausgestattet mit Ansteckmikrofonen zeigen sich die beiden Produzenten mit einer berührenden Authentizität. Man folgt ihnen hinter die Kulissen ihrer Arbeit und entdeckt die technischen und wirtschaftlichen Herausforderungen des Biogemüsebaus, dessen Realität laut Wirth allzu oft beschönigt wird. Überproduktion im Sommer, Bewusstseinsbildung bei den Kundinnen und Kunden über den Wert der Produkte, die schleichende Versiegelung landwirtschaftlicher Fläche – all das zeigt der Film ohne Beschönigung und Pathos.

«Mit der Kraft der Bilder zum Nachdenken anregen»

«Zugang zu Land, bäuerliches Saatgut und Hofnachfolge sind wichtige gesellschaftliche Themen», fasst Alain Wirth zusammen. «Meine Verantwortung als Filmemacher ist es, mit der Kraft der Bilder zum Nachdenken anzuregen.» Vor neun Monaten feierte der Film seine Premiere an den Solothurner Filmtagen. Derzeit tourt der Regisseur mit dem Verein Ciné-Doc durch die ganze Schweiz und betont die politische Dimension seines Films: «Sich mit Agrarökologie zu befassen bedeutet, unsere Beziehung zur Ernährung zu hinterfragen. Das ist eine Form des Widerstands gegen das System!»

«Der Geschmack der Dinge» wurde auf mehreren internationalen Festivals gezeigt, darunter in Paris und Zürich. Er würdigt all jene, die sich für die Ernährungswende engagieren und macht sein Publikum zugleich auf die Tragweite individueller Konsumentscheidungen aufmerksam. Zurzeit läuft der Film an verschiedenen Orten in der ganzen Schweiz, teils in Anwesenheit von Regisseur und Protagonisten (siehe Weiterführende Informationen). Am 6. November folgt dann der offizielle Kinostart in der Deutschschweiz.

Claire Berbain, FiBL

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Weiterführende Informationen

Liste mit Vorführungen des Films (letsdoc.com)
Film-Webseite (legoutdeschoses.ch)
Praz Bonjour (praz-bonjour.ch)

Praz Bonjour
Praz Bonjour ist ein zweieinhalb Hektar großer Betrieb in Blonay oberhalb der Gemeinde Vevey. Pierre-Gilles Sthioul und Antoine Meier bauen dort über 200 Sorten Obst und Gemüse an – ohne Hilfsmittel und fast ausschließlich von Hand. Die beiden Neu-Landwirte haben sich aus Idealismus dafür entschieden, ihre früheren Berufe aufzugeben und sich der Landwirtschaft zu widmen. Pierre-Gilles war ursprünglich Koch, arbeitete nach seinem Studium an einer Universität für NGOs im Bereich nachhaltige Entwicklung und Nord-Süd-Beziehungen. Antoine war Maler und selbstständiger Unternehmer im Bereich Renovierung.

Alain Wirth
Alain Wirth wurde 1979 in Vevey geboren und arbeitete als Grundschullehrer, Umzugshelfer, Reisekolumnist, Straßenmusiker, Verkäufer, Getränkelieferant, Reiseleiter und Barkeeper, bevor er sich entschloss, an der HEAD (Haute École d'Art et de Design) Film zu studieren. Derzeit konzentriert er seine Energie auf engagierte Dokumentarfilme, die er selbst dreht und produziert.

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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