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Europäische Obstbau-Berater*innen zu Besuch am FiBL

Meldung  | 

Beraterinnen und Berater aus ganz Europa diskutierten am FiBL in Frick die Herausforder­ungen bei der Umstellung auf Bio im Apfel- und Kirschenanbau. Anlass für den internationalen Besuch gab ein Cross Visit im Rahmen des Horizon Europe Projekts OrganicAdviceNetwork.

Die Gruppe bestand aus Teilnehmenden diverser europäischer Länder: Ungarn, Belgien, Tschechien, Serbien, und Österreich. Der erste Betriebsbesuch führte zum Kernobstproduzenten und Lagerhalter Christian Vogt. Foto: FiBL, Lena Caminada

Bei Christian Vogt konnten die Teilnehmenden Einblicke in einen Betrieb mit eigener Infrastruktur für Lagerung, Sortierung, und Abpacken der Früchte gewinnen. Foto: FiBL, Lena Caminada

Beim Besuch auf seinem Steinobstbetrieb zeigte der Betriebsleiter Bruno Wirth den Teilnehmenden die Herausforderungen sowie seine Lösungsansätze im Aprikosen-, Kirschen- und Zwetschgenanbau auf. Foto: FiBL, Lena Caminada

Für die erfahrene Bioberaterin Renske Petré aus Belgien ist es bereits der zweite Besuch am FiBL. Sie interessierte sich besonders für die Erkenntnisse aus der Praxisforschung des FiBL. Foto: FiBL, Stephanie Hoch

Mit dem OrganicAdviceNetwork soll eine innovative Austausch- und Lernplattform für die Bioberatung aus ganz Europa entstehen. Angesichts des wachsenden Bedarfs an qualifizierter Bioberatung will das Netzwerk die länderübergreifende Zusammenarbeit stärken – sowohl virtuell als auch im persönlichen Kontakt.

Austausch international stärken

Besuche («Cross Visits»), wie dieser am FiBL, sollen für diesen Austausch das Gefäss bilden:  30 unabhängig voneinander durchgeführte Veranstaltungen, die über zwei bis drei Tage in verschiedenen geografischen Zonen Europas zu fünf landwirtschaftlichen Themenbereichen (Ackerbau, Haltung von Wiederkäuern, Gemüsebau, Obstbau und Weinbau) organisiert werden. Sie bieten einzigartige Gelegenheiten, innovative Praktiken im Biolandbau kennenzulernen und sich mit Kolleg*innen aus der Praxis auszutauschen, wobei das Angebot sowohl für erfahrene als auch jüngere Berater*innen oder interessierten Personen des konventionellen Bereichs offensteht.

Schweizer Know-How gefragt

Schwerpunkt der ersten Veranstaltung in der Schweiz – organisiert vom und durchgeführt am FiBL in Frick - lag auf dem Bioanbau von Tafeläpfeln und -kirschen. Thematische Inputs der FiBL Expert*innen vermittelten den Teilnehmenden die Grundlagen zu den rechtlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen des Schweizer Bioland- und Obstbaus. Zwei Besuche bei umliegenden Obstbaubetrieben erlaubten zudem konkreten Einblick in Herausforderungen, Lösungsansätze und Bewirtschaftungsstrategien moderner Bioobstanlagen.

«We need to collaborate»

Für Renske Petré aus Belgien war der Nutzen der Veranstaltung die lange Zugreise wert: «Wir müssen zusammenarbeiten», betont sie. Trotz regionaler Unterschiede seien viele Herausforderungen der Betriebe vergleichbar – das zeige sich insbesondere im biologischen Anbau.

Petré sieht die Beratung als Schlüsselelement in der Entscheidung zur Umstellung an. Im belgischen Landesteil Flandern liege der Anteil an Biobetrieben derzeit bei lediglich drei Prozent. Sie schätzt tief sitzende Unsicherheiten in Bezug auf diverse Aspekte des Biolandbaus wie Pflanzenschutz oder Regulatorien als hauptsächlicher Hemmfaktor ein. «Produzentinnen und Produzenten brauchen Beratung», stellt sie ganz simpel fest. Selbst der Austausch auf Ebene der Beratung sei sehr schwierig – in ihrer Region gebe es derzeit keine weiteren Bioberater*innen im Obstbau, mit denen sie sich fachlich austauschen könne. 

Gerade deshalb sei der Austausch so wertvoll – über Regionen, Länder und Institutionen hinweg.

Bleibende Eindrücke

Auch das Feedback der restlichen Teilnehmenden geht insgesamt in eine ähnliche Richtung: Feldbegehungen und der Austausch mit anderen Berater*innen haben gemäss Organisatorin Clémence Boutry sicherlich das Highlight dargestellt. Der Pflanzenschutz (Krankheits- und Schädlingsregulierung) war eines der zentralen Themen.

Den Berater*innen sind einige Elemente des schweizerischen Systems – so etwa die Markt- und Preisregulationen zum Schutz der Inlandproduktion, Direktzahlungen und Ansätze zur Förderung von robusten Sorten - positiv aufgefallen, die sie sich auch für ihre jeweiligen Länder wünschen würden.

Zudem wirkte die praxisorientierte Forschung am FiBL und der enge Austausch mit den Produzierenden inspirierend. Insgesamt habe das Event den Teilnehmenden ermöglicht, international neue Kontakte zu knüpfen. So kann auch im Anschluss an die Veranstaltung auf ein wertvolles Netzwerk und das Knowhow erfahrener Kolleg*innen zurückgegriffen werden.

Weiterführende Informationen

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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