Volk und Stände haben heute die beiden Landwirtschafts-Initiativen verworfen. Insbesondere von der Fair-Food-Initiative hatten sich die Bio-Bäuerinnen und -bauern mehr Schub für nachhaltige Produktionsweisen wie Bio und den fairen internationalen Handel erhofft. Die Delegiertenversammlung von Bio Suisse hatte im April die Ja-Parole zur Fair-Food-Initiative und Stimmfreigabe zur Initiative für Ernährungssouveränität beschlossen.
Nach dem Nein plädiert Bio Suisse für eine rasche Weiterentwicklung der Agrarpolitik in Richtung Nachhaltigkeit. Die Ziele in den Bereichen Klima, Biodiversität, Pflanzenschutz, Nährstoffe, Tierwohl, Antibiotika und Energie wurden in den letzten Jahren beschlossen. Punkto Nachhaltigkeit, Klima und Biodiversität ist die Schweiz internationale Verpflichtungen eingegangen, die nun im Rahmen der Agrarpolitik erfüllt werden sollen. Bio Suisse verlangt dabei die Fokussierung der staatlichen Mittel auf Produktionsformen, die aktiv, innovativ, optimistisch und am Markt erfolgreich an diesen Themen arbeiten. Auch die Forschung ist entsprechend auszurichten.
Die von der Fair-Food-Initiative verlangten höheren Anforderungen an die Importe sind entschlossen anzugehen. Der seit letztem September gültige Ernährungssicherheits-Artikel der Bundesverfassung verpflichtet den Bundesrat auf «grenzüberschreitende Handelsbeziehungen, die zur nachhaltigen Entwicklung beitragen». Davon war bisher in den aktuellen Verhandlungen (Mercosur, Indonesien, Malaysia) herzlich wenig zu spüren. Bio Suisse will nun Taten statt Worte in kritischen Bereichen wie Hormonfleisch, Palmöl oder per Flugzeug importierten Lebensmitteln.
Medienmitteilung von Bio Suisse vom 23.09.2018