Die Kirschessigfliegen (Drosophila suzukii) sind in den meisten Lagen der Schweiz momentan sehr stark verbreitet. Die Tiere wechseln fleissig zwischen Wildobst und Kulturen hin und her. Für einen Massenfang ist es daher wichtig, den richtigen Fallenstandort zu wählen. Besonders starke Fänge sind an den jetzt überreifen Früchten von Holunder und Brombeeren zu beobachten. In Landschaften mit vielen Holunder- und Brombeerstauden (Waldränder!) sollte sich der Massenfang auf diese beiden Pflanzen konzentrieren. Auch Kirschenhochstämme sind nach wie vor sehr attraktiv, obwohl sie momentan keine Früchte mehr tragen. Niederstamm-Kirschanlagen scheinen weniger attraktiv zu sein. In Landschaften mit vielen Kirsch-Hochstämmen kann ein Massenfang in diesen Bäumen den generellen Befallsdruck reduzieren. Grundsätzlich ist ein Massenfang jedoch nur sinnvoll, wenn später reifende Kulturen (Zwetschgen, Trauben) geschützt werden sollen. Zwetschgen werden mit zunehmender Reife attraktiver und es sind ein verstärkter Zuflug, zunehmende Fallenfänge und bereits erste Fruchtschäden zu beobachten. Diese Kultur sollten daher unbedingt im Auge behalten werden. cd
Frage eines Pflanzenschutzberaters (12.09.2014)
Hat der Einsatz von Pyrethrum für die Bekämpfung der Drosophila suzukii im Weinbau einen negativen Einfluss auf Raubmilben?
Antwort von Claudia Daniel, FiBL (12.09.2014)
Das Pyrethrum hat keinen negativen Effekt auf die Population der Raubmilben. Aber es eine schädliche Wirkung auf andere Nützlinge (z.B. Florfliegen). Andererseits hat Spinosad (Audienz) einen negativen Effekt auf viele verschiedene Nützlinge, einschliesslich Raubmilben, und zudem ist es ein Bienengift.
mc
Weiterführende Informationen
Drosophila suzukii (Rubrik Obstbau)