Kopffäule bei Brokkoli ist eine Krankheit, die durch verschiedene pilzliche und bakterielle Erreger verursacht wird. Besonders im Herbst, wenn hohe Feuchtigkeit herrscht, führt sie zu erheblichen Ertragsausfällen in der Schweizer Brokkoliproduktion. Doch auch in feuchten Sommerperioden kann die Krankheit auftreten.
Sortenversuch im Feld
Um tolerante Brokkolisorten zu identifizieren, führen das FiBL und das Landwirtschaftszentrum St. Gallen (LZSG) gemeinsam ein dreijähriges, vom Bundesamt für Landwirtschaft unterstütztes Forschungsprojekt durch. Dabei werden verschiedene Brokkolisorten im Feldanbau getestet.
Kurze Kulturdauer als Vorteil
Erste Ergebnisse zeigen, dass Sorten mit einer kurzen Kulturdauer (z. B. Montop F1) weniger anfällig auf Kopffäule sind. Besonders auffällig ist die Sorte Purple Magic F1, die sich bisher als tolerant erwiesen hat. Ihre violette Farbe entsteht durch Anthocyanine, die vermutlich eine hemmende Wirkung auf die Erreger der Kopffäule besitzen. Diese Farbstoffe sind zudem gesundheitsfördernd für den Menschen.
Dichte Bestände begünstigen Risiko
Neben der Sortenwahl spielt auch die Anbauweise eine wichtige Rolle: Ein nicht zu dichter Pflanzenbestand erleichtert das Abtrocknen der Pflanzen. Insektenschutznetze sollten rechtzeitig entfernt werden, um ein feuchtes Mikroklima zu vermeiden.
Pascal Herren, FiBL
Weiterführende Informationen
Projekt Anbausicherheit Biobrokkoli (fibl.org)
Biogemüsebau (Rubrik Pflanzenbau)
