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Nachhaltigkeit managen statt nur messen: MeinHofKompass startet

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Nachhaltigkeit ist in der Landwirtschaft längst mehr als ein Schlagwort, sie ist eine Notwendigkeit. Doch wie können Landwirt*innen ihre Betriebe fit für die Zukunft machen? MeinHofKompass ist ein einfaches Online-Werkzeug, das zeigt, wie nachhaltig ein Betrieb heute aufgestellt ist – und wo noch Potenzial liegt. Projektleiter und FiBL Wissenschaftler Lukas Baumgart erklärt, was die neue Plattform bietet.

Die Plattform MeinHofKompass wurde in wiederholten Tests mit Landwirt*innen auf ihre Nutzerfreundlichkeit geprüft. Foto: FiBL, Andreas Basler

Lukas Baumgart, warum braucht es ein Tool wie den HofKompass?

Gute Betriebsführung wird immer komplexer. Es geht darum, gute Entscheidungen zu treffen – und genau dabei unterstützt MeinHofKompass. Auf der Website app.meinhofkompass.ch erhalten Landwirt*innen kostenlos und unverbindlich einen fundierten Nachhaltigkeitscheck, praxisnahe Informationen und Kontaktmöglichkeiten zu Gleichgesinnten.

Es gibt zwar bereits viele Tools für Betriebe, doch unser Ansatz ist neu: wir verbinden den Nachhaltigkeitscheck mit einer Wissenssammlung und der Möglichkeit, sich mit anderen Landwirt*innen auszutauschen. Diese Kombination macht die Plattform besonders nützlich.

Was haben Landwirt*innen denn davon, wenn sie MeinHofKompass nutzen?

Zum einen erhalten Landwirt*innen mit MeinHofKompass sofort Feedback, wo ihr Betrieb in den verschiedenen Bereichen der Nachhaltigkeit steht, und können ihre Ergebnisse mit anderen vergleichen. Von dort aus lassen sich gezielt vorgeschlagene Informationsmaterialien nutzen. Wer tiefer einsteigen möchte, kann zusätzlich Chatgruppen beitreten, an Online-Veranstaltungen teilnehmen oder eine Beratung in Anspruch nehmen.

Wie kommen Betriebe damit zu konkreten Massnahmen?

Beim Nachhaltigkeitscheck wird zum Beispiel das Energiemanagement angeschaut. Landwirt*innen überprüfen ihren Strom- oder Wärmeenergieverbrauch und geben an, ob sie bereits Sparmassnahmen umgesetzt haben. Basierend darauf schlägt MeinHofKompass passende Informationsmaterialien und Weiterbildungsangebote vor, etwa ein Merkblatt zu erneuerbaren Energien oder die Online-Veranstaltung «Energie im Fokus».

Wie ist MeinHofKompass entstanden und welche Rolle haben Praktiker*innen in der Entwicklung gespielt?

Die Idee zu MeinHofKompass ist in früheren Projekten mit der Bio Suisse entstanden, in denen wir Betriebe mit der Smart-Farm-Nachhaltigkeitsbewertungsmethode bewertet haben. In Workshops mit Landwirt*innen wurde deutlich, wie wichtig niederschwellige Angebote sind, die neben Feedback auch konkrete Anregungen bieten.

Um sicherzustellen, dass die Plattform praxisnah ist, haben wir einen Beirat mit Landwirt*innen, Beratungspersonen und Bio Suisse eingerichtet. Dort haben wir laufend Rückmeldungen eingeholt und die Plattform gemeinsam getestet und weiterentwickelt.

MeinHofKompass ist auch ein Forschungsprojekt, welche Fragen stehen dabei im Zentrum?

Wir wollen wissen, ob die Nutzung von MeinHofKompass zu nachhaltigeren Entscheidungen in der Betriebsführung führt. Uns interessiert also nicht nur, ob die Plattform den Alltag der Landwirt*innen erleichtert, sondern auch, ob sie das Bewusstsein für die Nachhaltigkeit des eigenen Betriebs stärkt.

Gab es Überraschungen oder Aha Momente während der Entwicklung?

Für uns am FiBL war es neu, eine Plattform zu entwickeln, die verschiedene Anwendungen kombiniert. Mit dem nutzerzentrierten Ansatz haben wir die Plattform Schritt für Schritt gemeinsam mit Praktiker*innen getestet, Ideen verworfen, angepasst und verbessert. Das war aufwendiger als gedacht, hat sich aber gelohnt: Die App ist heute sehr intuitiv nutzbar und unterstützt die Betriebe gezielt.

Die jetzt gestartete Pilotphase, dauert ein Jahr, was passiert danach?

Die Erkenntnisse aus der Pilotphase fliessen direkt in die Weiterentwicklung ein. Ich bin fest davon überzeugt, dass MeinHofKompass über das Jahr hinaus Bestand haben wird. Entscheidend ist die aktive Teilnahme der Landwirt*innen: Nur so erkennen wir, was bereits gut funktioniert und wo noch Optimierung nötig ist. Wir haben schon Ideen für Folgeprojekte, auch wenn die konkrete Form noch offen ist.

Warum sollten Betriebe MeinHofKompass ausprobieren?

Weil sie mit wenig Aufwand herausfinden, wo sie stehen, und gezielt an Verbesserungen arbeiten können. MeinHofKompass macht Nachhaltigkeit messbar, verständlich – und umsetzbar.

Interview: Rike Teuber, FiBL

MeinHofKompass kennenlernen
Am 26. November 2025 findet ein Workshop zur Anwendung von MeinHofKompass am FiBL in Frick statt. Der Kurs richtet sich an Landwirt*innen, die auf Bio umstellen, einen Betrieb übernommen haben oder solche, die ihren Betrieb gezielt weiterentwickeln wollen. Teilnehmende lernen, wie MeinHofKompass sie bei der nachhaltigen Betriebsentwicklung unterstützt und erarbeiten gemeinsam mit anderen Landwirt*innen und Beratungspersonen praxisnahe Ideen und konkrete Massnahmen.

Weiteführende Informationen

Online-Plattform MeinHofKompass (app.meinhofkompass.ch)
Projektwebseite (meinhofkompass.ch)
Workshop zur Anwendung von MeinHofKompass (Rubrik Agenda)

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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