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Dammkultur bis Bio-Kistln: Einblicke in den Biolandbau in Österreich

Meldung  | 

Ende Mai trafen sich im Rahmen des EU-Projekts OH-FINE 48 Biolandwirt*innen aus neun europäischen Ländern zum Erfahrungsaustausch in Wien. Auch drei Schweizer Betriebe waren dabei. Besuche auf vier innovativen Biohöfen gaben Einblicke in Anbautechniken, Vermarktung und Anpassungen an den Klimawandel.

Wolfgang Binder-Laki erklärt den Teilnehmenden wie er auf seinem Biohof die Dammkultur anwendet. Foto: FiBL Österreich, Friedrich Leitgeb

Die Teilnehmenden der OH-FINE Reise auf dem Biohof Adamah in Niederösterreich. Foto: FiBL Österreich, Friedrich Leitgeb

Im EU-Projekt OH-FINE entsteht ein Netzwerk, in dem sich Biolandwirt*innen aus ganz Europa über Anbau, Umstellung und Vermarktung austauschen. Den Auftakt bildete ein zweitägiger Erfahrungsaustausch in Wien mit 48 Teilnehmenden aus neun Ländern – darunter drei Schweizer Betriebe.

Biolandbau in Österreich

Der biologische Landbau hat in Österreich eine lange Geschichte, die um 1930 mit der Gründung des ersten Biobetriebs begann. In den letzten Jahrzehnten hat die Branche, insbesondere nach dem EU-Beitritt, ein bemerkenswertes Wachstum erlebt. Aktuell sind rund 23 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe biozertifiziert. Der Grossteil der Bioprodukte wird dabei über den Einzelhandel verkauft.

Niederösterreich: Direktvermarktung und Agroforst

Am ersten Tag standen zwei Betriebe im Marchfeld, Niederösterreich, auf dem Programm. Diese flache, fruchtbare Region eignet sich ideal für großflächigen Anbau, mittlerweile dominiert der Ackerbau. Auf dem Biohof Adamah dreht sich alles um die «Bio-Kistln»: Über 6 000 Haushalte beliefert der Betrieb mit frischem Biogemüse, Milchprodukten und mehr – in Zusammenarbeit mit Partnerhöfen aus der Region. Der Biohof Ripfl setzt auf innovative Methoden wie Agroforst und Streifenanbau, zum Beispiel Mandeln kombiniert mit anderen Kulturen.

Burgenland: Klimaanpassung und Kreislaufwirtschaft

Im Burgenland, das geprägt ist vom Wechselspiel zwischen kontinentalem und mediterranem Klima, diskutierten die Teilnehmenden über Klimaanpassungen. Während in Österreich Äcker mit Grundwasser aus wenigen Metern Tiefe bewässert werden, pumpt ein spanischer Landwirt Wasser aus 200 Metern Tiefe. Auch hier standen Betriebsbesuche auf dem Programm. Beeindruckend war das Biolandgut Esterhazy mit über 5 600 Hektaren Fläche, geschlossenen Nährstoffkreisläufen mit integrierter Tierhaltung, eigener Verarbeitung und Vermarktung (Metzgerei, Hofladen, Restaurant).

Dammkultur auf dem Hof Binder-Laki

Der Familienbetrieb Binder-Laki im Mittelburgenland bewirtschaftet 55 Hektaren Ackerland. Seit 1992 biozertifiziert, setzt er auf Dammkultur – eine ursprünglich aus Spanien stammende Methode. Vorteile laut Betriebsleiter Wolfgang Binder-Laki: bessere Luftzirkulation, Wasserspeicherung und Mikroklima. Auch das Saatgut vermehrt der Betrieb selbst, damit es sich an die klimatischen Bedingungen anpassen kann.

Weitere Reisen geplant

Der Austausch zeigte praxisnahe Lösungen für die biologische Landwirtschaft und bot den Teilnehmenden aus neun europäischen Ländern die Gelegenheit, voneinander zu lernen. Das Projekt OH-FINE fördert solche Vernetzung europaweit – mit weiteren geplanten Treffen. Schweizer Biolandwirt*innen sind herzlich eingeladen, sich zu beteiligen.

Barbara Schäfer, FiBL

Weiterführende Informationen

Projekt OH-FINE (oh-fine.eu)
Biohof Adamah (adamah.at)
Biolandgut Esterhazy (bio-landgut-esterhazy.at) 

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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