Angesichts der verschärften Bio Suisse Raufutter-Richtlinien per 2022 erhalten nun alle Marktakteure einen Orientierungspunkt. Erstmals trafen sich die Branchenvertreter dieses noch jungen Marktes und definierten gemeinsam mit Bio Suisse Richtpreise für Knospe-Raufutter. Im Winter 2019/2020 hatte ein Ausschuss von Mitarbeitenden des FiBL und Mitgliedern der Fachgruppen Fleisch, Milch und Ackerkulturen der Bio Suisse Richtpreise und Qualitätskriterien für Raufutter ausgearbeitet. Nun wurden diese offiziell abgenommen. Damit lösen diese Preise die bisherige Praxis ab, bei der für Biofutter ein Zuschlag von zehn bis zwanzig Prozent auf die Agridea-Preisliste mit einem Aufpreis von zehn bis zwanzig Prozent verrechnet wurde.
Marktsituation Raufutter
Per 1. Januar 2022 müssen Betriebe, die nach den Richtlinien der Bio Suisse produzieren, ihre Wiederkäuer ausschliesslich mit Schweizer Knospe‐Futter füttern. Die Raufutter-Importe fallen ab dem Zeitpunkt weg. Auch allfälliges Kraftfutter muss von Schweizer Knospe-Betrieben stammen. Dies bedeutet, dass bei gleichbleibendem Bedarf das heute importierte Raufutter in der Schweiz produziert werden muss. Grundsätzlich muss der Zukauf von Raufutter frühzeitig erfolgen. Die Biobörse ist hierfür eine gute Plattform. Produzentinnen und Produzenten, die einen Raufutterüberschuss oder Raufuttermangel haben, können sich hier nach Abnehmern und Anbietern erkundigen.
Die definierten Richtpreise sollen dazu dienen, einen attraktiven Markt für Futterproduzentinnen und -produzenten sowie für Händler zu bilden. Zudem sollen sie die rentable und nachhaltige Produktion sowie die Partnerschaft zwischen den viehlosen Betrieben sowie Tierhalterinnen und Tierhalter fördern.
Medienmitteilung von Bio Suisse vom 14. August 2020 (553.6 KB)
Weiterführende Informationen
Richtpreise Knospe-Raufutter (Rubrik Bioraufutter)
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