Das Projekt TerrABC hat sich zum Ziel gesetzt, eine Plattform für den Austausch zwischen Landwirt*innen zu schaffen, die sich für nachhaltige Anbaumethoden und innovative Lösungen interessieren. Gefeiert wurde das Jubiläum mit Team, Vorstand, Beirat sowie engagierten Landwirt*innen bei Ortoloco auf dem Biohof Fondli in Dietikon.
Der Hof gehört allen
Ortoloco gilt als Vorreiter der solidarischen Landwirtschaft und bewirtschaftet rund 20 Hektaren in der Agglomeration von Zürich. Tina Siegenthaler, Co-Betriebsleiterin von Ortoloco und Mitglied im Beirat von TerrABC, führte die Gäste über den Betrieb. Bei Ortoloco werden die Konsumierenden zu Teilhabenden des Hofes. Sie sind Mitglied der Genossenschaft, arbeiten im Umfang von jährlich 10-14 Halbtagen mit und tragen mit ihrem Jahresbeitrag den Betrieb finanziell.
Im Gegenzug sind sie dabei bei strategischen Entscheidungen und bekommen alles, was der Betrieb produziert. Rund 600 Mitglieder beziehen so Produkte über insgesamt circa 300 Abos. Das Angebot reicht vom Grundabo mit Gemüse, Obst, Fleisch, Sonnenblumenöl und Getreide über zusätzliche Optionen mit Fleisch, Eiern, Tofu oder zu Brot und Pasta verarbeitetem Getreide. Über die Jahre sind zudem unzählige Arbeitsgruppen entstanden, die etwa Essig, Teekräuter oder Schnaps herstellen oder sich um Finanzen, Infrastruktur oder IT kümmern.
Gelebte Alternative
Die Motivation von Ortoloco war laut Tina Siegenthaler von Beginn an eine politische: «Wir orientieren uns am Konzept der Gemeingüter.» So möchte der Hof eine Antwort sein auf die Frage, was wäre, wenn man nicht mehr gewinnorientiert wirtschaften würde und selbst konsumiert, was man produziert.
Wie viele Projekte der solidarischen Landwirtschaft (Solawi) spürt auch Ortoloco derzeit den gesellschaftlichen Wandel: Die Abozahlen sind rückläufig, viele Menschen möchten sich weniger langfristig binden. «Zum ersten Mal mussten wir Werbung machen», so Siegenthaler. Trotzdem bleibt die Energie spürbar – getragen von den vielen Händen, die anpacken und die Idee einer anderen Landwirtschaft lebendig halten.
Wissen und Erfahrungen teilen
Nach der Betriebsführung bedankte sich TerrABC-Projektleiter Hubert Würsch bei allen Anwesenden und insbesondere bei den beteiligten Landwirten und Landwirtinnen: «Wie ortoloco bewegen sie sich oft quer zum Mainstream. Nur dank ihrer Bereitschaft, ihr Wissen weiterzugeben, Neues auszuprobieren und die Erfahrungen aus ihren Versuchen zu teilen, kann TerrABC bestehen.»
Corinne Obrist, FiBL