Diese Website unterstützt Internet Explorer 11 nicht mehr. Bitte nutzen Sie zur besseren Ansicht und Bedienbarkeit einen aktuelleren Browser wie z.B. Firefox, Chrome
FiBL
Bio Suisse
Logo
Die Plattform der Schweizer Biobäuerinnen und Biobauern

Zuchtsauenhaltung richtig aufstocken

Für den Zukauf von Jungsauen auf Biobetrieben gelten strikte Vorgaben. Generell müssen Biotiere zugekauft werden. Knospe-Betriebe dürfen nur Jungsauen aus anerkannten Bio-Suisse-Betrieben zukaufen. In bestimmten Fällen können Ausnahmegesuche nach Absprache bewilligt werden.

Einstallen der Jungsauen

Die Jungsauen werden ungedeckt zugekauft, im Alter von mindestens sieben Monaten und mit einem Gewicht von unter 100 Kilogramm. Während den ersten sechs Wochen werden die Tiere in einem Quarantäne- bzw. Eingliederungsstall untergebracht. Dies schützt einerseits die Altsauen vor dem Risiko eingeschleppter Krankheiten und ermöglicht andererseits den Jungsauen eine langsame Gewöhnung an die neue Umgebung sowie der Keimflora im Betrieb. Der Quarantänestall muss räumlich vom übrigen Stall getrennt sein. Ein separater Eingang und der Zutritt über eine Hygieneschleuse verhindert, dass Keime verschleppt werden. Die Belegung erfolgt nach dem Rein-Raus-Prinzip mit anschliessender Reinigung und Desinfektion.

Langsame Eingewöhnung

Nach zwei bis drei Wochen erhalten die Jungsauen Kontakt zu den Keimen auf dem Betrieb. Zu diesem Zweck kann eine ältere Schlachtsau zu den Jungsauen eingestallt werden. Es darf jedoch in keinem Fall eine kranke Sau zugestallt werden.  

Die Zeit der Eingewöhnung ist auch eine wichtige Phase, um einen guten Kontakt zu den Tieren herzustellen. Zutrauliche Jungsauen bringen später höhere Leistungen als ängstliche. Daher lohnt es sich, zusätzliche Zeit zu investieren und die Jungsauen unabhängig von den Stall- und Routinearbeiten täglich zu besuchen.

Auslösen der Rausche und Erstbelegung

Nach circa sechs Wochen im Quarantäne- bzw. Eingliederungsstall werden die Jungsauen in den Betriebsrhythmus integriert. Um die Rausche auszulösen, bedient man sich natürlicher Methoden:

  • Kontakt zum Eber,
  • Kontakt zu einer brünstigen Altsau,
  • Umstallen in andere Buchten und in andere Sauengruppen bzw. Wechsel der Buchtenpartner,
  • «Flushing-Fütterung» (kurzzeitige, sehr energiereiche Fütterung).

Die dritte Rausche ist zum Decken optimal. Das geeignete Erstbelegungsgewicht liegt zwischen 130 und 150 Kilogramm.

Eingliederung der Jungsauen in die Herde

Die Eingliederung sollte so wenig Stress und Rangkämpfe wie möglich verursachen. Dafür werden die Tiere nie einzeln, sondern immer in Kleingruppen integriert. Je nach Betrieb haben sich verschiedene Methoden bewährt:

  • Umstallen der Jungsauen noch vor dem Belegen in die Gruppe der tragenden Sauen.
  • Umstallen der Jungsauen nach dem Absetzen des ersten Wurfs und dem Decken in die Gruppe der Wartesauen.

Voraussetzung sind in jedem Fall genügend Platz und Liegeflächen, Ausweichmöglichkeiten, ein rutschfester Boden und blickdichte Wände. Hilfreich kann das Eingliedern während der Fütterungszeit (Ablenkung), auf der Weide oder abends sein.

Nach oben

Weiterführende Informationen

Möchten Sie die Website zum Home-Bildschirm hinzufügen?
tippen und dann zum Befehl zum Home-Bildschirm hinzufügen nach unten scrollen.