Knospe-Gärtnerinnen und -Gärtner leisten wertvolle Arbeit im Erhalt von einheimischen Ökotypen. «Die Vermehrung hat möglichst aus Samen zu erfolgen, das Saatgut sollte biologisch sein, es muss ein Herkunftsregister geführt werden» dies die Vorgaben für Knospe-Wildpflanzengärtnereien.
Genetische Vielfalt braucht frisches Saatgut
Was trivial klingt ist doch komplex: Um genetische Vielfalt und Vitalität von Mutterpflanzen zu erhalten, muss das Basissaatgut laufend mit Samen aus Wildstandorten aufgefrischt werden. Wildsammlungen erfordern grosses Wissen und häufig auch die Erlaubnis von Kantonen.
Lokal ist am besten angepasst
Wildpflanzen tragen in ihrer Genetik die jahrtausendealte Anpassung an ihre regionalen Naturstandorte. «Lokal ist immer am besten. Im Idealfall sollten also nur Pflanzen verwendet werden, die auch in der näheren Umgebung vorkommen, gezogen aus Saatgut, welches aus der Region stammt», so die Empfehlung von InfoFlora.
Herkunftsnachweis für Biowildpflanzen
Die Bemühungen zur Förderung von regionalen Ökotypen sind wichtig. Mit dem Herkunftsnachweis, ab 2026 auch Teil der Biokontrolle, weisen sich Knospe-Wildpflanzen klar aus: sie sind garantiert «einheimisch». Biowildpflanzen sind besonders standortangepasst und helfen, die regionaltypische Arten- und deren genetische Vielfalt zu fördern und wirken der Florenverfälschung und der genetischen Verarmung entgegen.
Regine Kern-Fässler, FiBL, Olivier Magnin, Regioflora
Weiterführende Informationen
Biosaatgut und -pflanzgut (Rubrik Pflanzenbau)
Beratungs- und Koordinationstelle zur Erhaltung genetischer Ressourcen von Wildpflanzen (regioflora.ch)
Nationales Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora (infoflora.ch)