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Neues Produkt zur Drahtwurmbekämpfung provisorisch zugelassen

Meldung  | 

Bisher gab es im Biolandbau keine direkten Massnahmen gegen den Drahtwurm. Nun hat das BLW «Attracap» zur Bekämpfung in Kartoffeln provisorisch zugelassen. Das Mittel wurde in die Betriebsmittelliste des FiBL aufgenommen.

Drahtwürmer können die schönste Kartoffelernte unverkäuflich machen (Foto: FiBL, Hansueli Dierauer)

Der Drahtwurm verursacht in der ganzen Landwirtschaft erhebliche Schäden. Am meisten schmerzt ein Befall in Kartoffeln, weil hier am Ende der Anbausaison das Ernteprodukt direkt beschädigt wird und unverkäuflich wird. Werden Kartoffeln vom Drahtwurm durchlöchert, werden sie vom Konsumenten nicht akzeptiert und es entstehen Eintrittspforten für Krankheitserreger wie Schimmelpilze.

Vorbeugend kann eine Reihe von Massnahmen wie rasches Roden bei Schalenfestigkeit der Kartoffeln oder ein genügend grosser Abstand zu Kleegraswiesen in der Fruchtfolge umgesetzt werden. Bisher gab es im Biolandbau aber keine direkten Massnahmen gegen den Drahtwurm.

Im Februar hat nun das BLW per Allgemeinverfügung das Mittel «Attracap» zur Drahtwurmbekämpfung in Kartoffeln bis zum 31. Juli 2020 provisorisch zugelassen. Es ist auch in die Betriebsmittelliste des FiBL aufgenommen worden:
Betriebsmittelliste Korrigenda

Attracap ist ein Granulat, das Pilzsporen enthält. Das Mittel wird beim Pflanzen per aufgebautem Granulatstreuer direkt in die Pflanzfurche ausgebracht. In Deutschland ist das Mittel bereits seit zwei Jahren im Einsatz, daher gibt es bereits einige Erfahrungen. Versuche liefen und laufen vielerorts. Die Spannweite des Wirkungsgrades reicht von «keine Wirkung» bis zu einer klaren Reduktion der Drahtwurmlöcher in den Knollen.

Wie bei vielen mikrobiologischen Mitteln, besteht nur eine Teilwirkung. Die Wirkung hängt davon ab, ob sich der Pilz etablieren kann und die Drahtwürmer in Kontakt damit kommen. Ausreichende Bodentemperatur (mindestens 10 °C beim Pflanzen) und genügend Feuchtigkeit nach der Pflanzung sind wichtig. Trotz des relativ hohen Preises und der ungewissen Wirkung kann sich das Produkt schnell bezahlt machen. Das Produkt kann jedoch lediglich ein Baustein in der Drahtwurmregulierung neben anderen Massnahmen sein, bei starkem Befall nützt es zu wenig.

Einige Angaben der vertreibenden Firma:

  • Aufwandmenge: 30 kg pro Hektare
  • Anwendung: bei der Pflanzung, mit geeignetem aufgebauten Granulatstreuer
  • Verpackung: Säcke zu 15 kg
  • Haltbarkeit: vier Wochen bei Raumtemperatur, mehrere Monate bei 4 °C
  • Endverbraucherpreis: Fr. 19.60 pro kg inkl. MwSt.

Angeblich kann Wegen der verspäteten Zulassung der Schweizer Markt nur beschränkt versorgt werden. Laut Firma Omya steht ab dem 1. April Attracap für ein paar hundert Hektaren in der Schweiz bereit. Allfällige Bestellungen sollten bis zum 10. März aufgegeben werden.

Die Drahtwurmbekämpfung ist auch Thema an der Biokartoffeltagung 2020 vom 10. März in Uettligen BE. Anmeldefrist: 9. März:
Ausschreibung und Anmeldung (Agenda)

Weiterführende Informationen
Drahtwurmregulierung im Biokartoffelanbau (Rubrik Biokartoffeln)
Biokartoffeln (ganze Rubrik)

Tobias Gelencsér, FiBL

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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