An der Generalversammlung nahm ein breites Fachpublikum aus Beratung, Forschung (FiBL), Bioorganisationen (Bio Suisse, Verein Bio Liechtenstein), Bildungseinrichtungen, Vermarktern sowie Landwirtinnen und Landwirten teil. Am ersten Tag wurden das Potenzial, die Anbaumöglichkeiten, die Verarbeitungschancen und Ideen zu Körnerleguminosen in Liechtenstein mit bedeutenden potenziellen regionalen Abnehmern diskutiert. Im Fokus standen dabei Pflanzen für die menschliche Ernährung: Soja, Linsen, Erbsen und Bohnen. All diese Pflanzen können unter Liechtensteiner Anbaubedingungen angebaut werden und eine attraktive Diversifikation im Bioackerbau darstellen. Gleichzeitig kann auch die Biodiversität gesteigert werden. Doch der Anbau dieser Pflanzen ist derzeit herausfordernd: Kulturführung, Bodenbearbeitung, Krankheiten, Insekten, Verunkrautung und Lagerung der Bestände bilden ein hohes Risiko. Dennoch ist das Marktpotenzial gross. In den nächsten Jahren werden die Marktnachfrage und damit der Anbau dieser Kulturen mit grosser Sicherheit ansteigen. Gemeinsam wurden Ideen und Möglichkeiten diskutiert, um den Anbau dieser «neuen Kulturen» weiter voranzutreiben.
Einen weiteren Schwerpunkt bildete der Erfahrungsaustausch zur Erdmandelgrasbekämpfung. Die flächige Ausbreitung des Erdmandelgrases stellt besonders die Biolandwirtschaft vor grosse Herausforderungen. Das FiBL, Agroscope und die Bioberatung Liechtenstein haben ein praxisorientiertes Forschungsprojekt erarbeitet, das seit August in Liechtenstein umgesetzt wird. Die Bioberatung Liechtenstein gab dazu einen Einblick und diskutierte, wie mit experimenteller Methodik geeignete Strategien für den Biolandbau entwickelt werden können.
Auf dem Weidriethof von Georg Frick bekamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Einblick in die Direktvermarktung von biologischen Erzeugnissen. Diskutiert wurden das Potenzial in der Direktvermarktung und Möglichkeiten der Zusammenarbeit von Landwirtinnen und Landwirten, um das Angebot in den Hofläden weiter auszubauen.
Länderübergreifender Informationsaustausch
Der zweite Tag war dem Informationsaustausch unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gewidmet. Dabei wurde der Aufbau eines länderübergreifenden Informationsaustausches im Bioackerbau, der Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten sowie der Wissensaustausch in der Tiergesundheit beraten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich über den Nutzen einer solchen Koordinationsstelle einig. Aber auch öffentliche Anlässe wie zum Beispiel der Jubiläumsanlass «40 Jahre Bio Suisse - Liechtenstein feiert mit» sollen weiter ausgebaut werden.
Bio Suisse informierte über den aktuellen Stand zu verschiedenen Richtliniengeschäften und geplanten Weiterentwicklungen hinsichtlich Klima- und Ressourcenschutz auf Biobetrieben. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch eine Besichtigung des Hofs von Markus und Doris Büchel in Balzers. Auf dem Biobetrieb wurde die Schafhaltung vorgestellt. Themen wie die Lammfleischproduktion, das Weide- und Parasitenmanagement, das Management von Grossraubtieren wie Wolf und Bär auf Alpen und Eingriffe am Tier standen im Zentrum.
Quelle: Medienmitteilung (431.1 KB) der Bioberatung Liechtenstein vom 7. Oktober 2021
Weiterführende Informationen
www.bioberatung.ch (Website der Bioberatervereinigung)