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Herausforderungen für 100 Prozent Biofütterung in der Schweinehaltung

Meldung  | 

Die Bioschweinebranche befindet sich in einer für alle Akteure schwierigen Situation. Seit 2023 schreibt die Bioverordnung des Bundes vor, dass Schweine zu 100 Prozent mit Biorohwaren gefüttert werden müssen. Eine Verlängerung der Umstellfrist bietet die Gelegenheit, Lösungen für drängende Fragen zu finden.

Die 100 Prozent Bioschweinefütterung ist für viele Mäster eine Herausforderung. Foto: Marion Nitsch

Mit der 100 Prozent Regelung fällt der Einsatz von 5 Prozent konventionellen Futterkomponenten in der biologischen Schweinemast weg. Die 5 Prozent bestanden bisher hauptsächlich aus Kartoffelprotein (Nebenprodukt aus der Stärkeherstellung). Diese Rohware zeichnet sich durch einen sehr hohen Proteingehalt und ein ausgeglichenes und hochverdauliches Aminosäuremuster aus.

Alternativen mit negative Effekten auf die Fettqualität
Aktuell ist Kartoffelprotein in Bioqualität auf dem Markt kaum verfügbar und eine gleichwertige Alternative ist noch nicht vorhanden. Dies führt dazu, dass im Biofutter für die Schweinemast das Kartoffelprotein mit fettreichen Nebenprodukten wie zum Beispiel Öl-Presskuchen ersetzt wird. Dies wiederum hat einen negativen Einfluss auf die Fettqualität der Bioschlachtschweine.

Abzüge machen Mast unwirtschaftlich
Trotz einer temporär reduzierten Abzugsmaske, mit der die Schlachtbetriebe den Mästern entgegenkamen, sind einige Betriebe mit hohen Abzügen konfrontiert worden. Zudem hat sich die Mastleistung durch die schlechtere Verfügbarkeit von Aminosäuren in den Futtermischungen verschlechtert. Die Produktion von Biomastschweinen ist daher aktuell nicht für alle Mäster wirtschaftlich.

Umstellfrist soll verlängert werden
Das BLW kommt der Branche nun entgegen und schlägt in der aktuellen Vernehmlassung eine neue Umstellfrist bis zum 31. Dezember 2030 vor. Das würde heissen: Ab dem 01.01.2025 dürften wieder 5 Prozent konventionelles Kartoffelprotein in der Bioschweinefütterung eingesetzt werden. Für das Jahr 2024 gilt weiterhin die 100 Prozent Biofütterung. Dieses Jahr soll genutzt werden, um weitere Erfahrungen und Erkenntnisse zu sammeln, um die erneute Umstellung auf 100 Prozent Biofütterung im Jahr 2031 zu erleichtern.

Forschungsprojekt zur Bioschweinefütterung
Aktuell führt das FiBL zusammen mit Coop, Bio Suisse und Bell ein Projekt zur Bioschweinefütterung durch. Dabei liegt der Fokus auf betrieblichen und fütterungstechnischen Faktoren, die Einfluss auf die Fettqualität der Bioschlachtschweine haben.

Luca Müller, Bio Suisse

Weiterführende Informationen

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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