Der Biolandbau in der EU und der Schweiz bleibt bis auf weiteres gentechnikfrei. «Für Bio ist es deshalb zentral, dass eine Koexistenzlösung praxistauglich ausgestaltet wird und die Wahlfreiheit auch in Zukunft gewährleistet bleibt», schreibt Bio Suisse in einer Medienmitteilung.
«Bundesrat überschätzt die Vorteile»
Eine aufwändige Zulassung von neuen gentechnischen Pflanzen dürfe nicht zulasten einer gentechnikfreien Produktion gehen. Unter anderem aus diesem Grund schlägt Bio Suisse einen Umsetzungsweg in Etappen vor, welche ein Austesten sowie eine solide Kosten-Nutzen-Bilanz ermöglichen.
Der Bundesrat möchte die neuen gentechnischen Züchtungsverfahren (NZV) in einem Spezialgesetz regeln. Aus Sicht von Bio Suisse überschätzt er dabei die Vorteile und Chancen der neuen gentechnischen Züchtungstechnologien sowohl züchterisch als auch wirtschaftlich. Die Kosten hingegen unterschätzt er klar, ist Bio Suisse überzeugt. Sie fordert hier deshalb eine realistischere Einschätzung.
«Nutzen für die Landwirtschaft ist zentral»
Der Gesetzesvorschlag des Bundesrates bringt für Bio Suisse laut der Mitteilung klar zu grosse Unsicherheiten, u. a. in den Bereichen Koexistenz, Haftung, Deklaration, Züchtungsfinanzierung oder auch Patente. Bio Suisse lehnt den Vorschlag des Bundesrates deshalb ab.
Beispiele praxistauglicher Pflanzen, die mit den NZV gezüchtet wurden und einen echten Mehrwert für die Landwirtschaft und Umwelt leisten, fehlen trotz zehn Jahren Forschung und Anwendung in verschiedensten Ländern.
«Züchtung ist entscheidend»
«Für Bio Suisse ist zwingend, dass die neuen Verfahren für die Landwirtschaft einen klaren agronomischen, ökologischen und ökonomischen Vorteil bringen müssen», heisst es im Bio Suisse-Communiqué weiter. Dieser Anspruch ist nicht einfach zu erfüllen, denn die Pflanzenzüchtung ist und bleibt aufwändig, komplex und es ist sehr herausfordernd mit standortangepassten Sorten etwas zu verdienen.
Doch ist gerade diese Züchtung mit einer Vielfalt an Sorten für die Landwirtschaft entscheidend, denn sie sichert unsere Versorgung mit gesunden und natürlichen Lebensmitteln auch in Zukunft.
Medienmitteilung von Bio Suisse, leicht bearbeitet von akr
Weiterführende Informationen
Darum verzichtet Bio Suisse auf Gentechnik (bio-suisse.ch)
Medienmitteilung des Bundes zur Eröffnung der Vernehmlassung (news.admin.ch)