Auf dem GartenBerg wurden die Exkursionsgruppe von Fabio und Irene Tanner und Thomi Furrer empfangen. Der Hof ist untergliedert in den genossenschaftlich organisierten Gemüseanbau mit Thomi Furrer und Laura Cerri als Fachangestellte Gemüsebau und die Tierhaltung der Familie Tanner. In der Genossenschaft zahlen die Mitglieder für ein jährliches Gemüseabo und tragen zusätzlich mit ihrer Arbeitskraft zu einer guten Ernte bei. Das funktioniere auf dem Gartenberg gut und durch den steigenden Bekanntheitsgrad kämen immer wieder neue Mitglieder dazu, erzählten Tanner und Furrer auf Nachfrage der Bioberatenden.
Auf der Stone Ranch begrüsste Betriebsleiter Stefan Schreiber die Gruppe. Unübersehbar war die Begeisterung der Inhaberfamilie für den «Wilden Westen»: das Motto spiegelt sich im Aufbau der Ranch wieder. Seinen Ursprung habe dies in persönlichen Kontakten zu Rinderfarmen in den USA, berichtete Schreiber. Durch die Black-Angus Herde und die Pferdehaltung könnten sie sogar die nötige Infrastruktur für Western-Kurse zur Arbeit mit Pferd und Rindern bereitstellen. Daneben betreibt die Familie Schreiber Ackerbau, einen Hofladen, eine Eventgastronomie und einen Pensionspferdestall.
Mehrere Betriebszweige bieten Chancen
Die besichtigten Betriebe sind sehr unterschiedlich, aber eines haben sie gemeinsam: Mit ihren verschiedenen Betriebszweigen und Angeboten sind sie jeweils sehr divers. Die Betriebsleitenden selbst sahen das als grossen Vorteil. Aufgrund ihrer verschiedenen Standbeine seien sie gut gegen unerwartete Entwicklungen gewappnet. Die Stone Ranch bietet beispielsweise Räume und Essen für Veranstaltungen wie Hochzeiten an. Während der Covid Pandemie konnte der Betrieb die Verluste daraus durch ihre Einnahmen aus den anderen Betriebszweigen abfedern, berichtete Stefan Schreiber.
Sowohl der GartenBerg als auch die StoneRanch versuchen ihre verschiedenen Betriebszweige sinnvoll zu verknüpfen. Auf dem GartenBerg kann zum Beispiel die Produkt-Vermarktung aus dem Familienbetrieb der Familie Tanner und der Genossenschaft teilweise gemeinsam organisiert werden. So kann der Hof ein breites Angebot anbieten und Ressourcen einsparen.
Betriebsentwicklung mit Visionen
Die Bioberatenden haben bei dieser Exkursion Bäuerinnen und Bauern mit Visionen getroffen, die trotz Risiken neue Wege gehen. «Es geht darum vieles auszuprobieren, nach vorne zu schauen, Probleme zwar zu analysieren, aber den Fokus auf der Lösung zu behalten», brachte es Stefan Schreiber auf den Punkt.
Ebenso wichtig wie die Betriebsbesichtigungen war der Austausch der Bioberaterinnen und Bioberater: Bei einem Abendessen mit eigenen Produkten der Stone Ranch wurde in der Gruppe noch rege diskutiert. Nach den vielen Covid-bedingten virtuellen Treffen waren alle Beteiligten sichtlich froh über die Möglichkeit für persönliche und analoge Gespräche.
Simona Moosmann, FiBL
Weiterführende Informationen
Schweizerische BioberaterInnen Vereinigung (BBV)
Partizipative Landwirtschaft (Rubrik Direktvermarktung)
