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Agroforst im Weinbau – Lösung für den Klimawandel?

Meldung  | 

Vor dem Hintergrund des fortschreitenden Klimawandels nimmt die Häufigkeit extremer Wetterereignisse wie Dürren und Hitzewellen zu. Diese klimatischen Veränderungen beeinflussen die Phänologie der Weinreben. Agroforst gilt als ein möglicher Lösungsansatz.

Etabliertes System mit Kopfweiden innerhalb der Rebzeile mit Temperatursensor in Traubenzone. Foto: FiBL, Linnéa Hauenstein

Durch die Klimaänderung beschleunigt sich die Reifung in den wärmsten Monaten der Saison, damit einher gehen erkennbare Veränderungen der Traubeninhaltstoffe und des Weingeschmacks. Erhöhte Temperaturen während der Reifephase führen zu einem erhöhten Mostgewicht, einem verringerten Gesamtsäuregehalt und Veränderungen in der phenolischen Zusammensetzung der Trauben, was die Weinqualität und Stilistik beeinflussen kann. Parallel zu den steigenden Temperaturen wird Wasserstress in zahlreichen Weinbaugebieten immer mehr zu einem kritischen Problem.

Heisst die Lösung Agroforst?
Agroforst, also das Pflanzen von Bäumen in landwirtschaftlichen Flächen, gilt als ein möglicher Lösungsansatz, um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Weinproduktion abzumildern, und durch die Regulierung des Mikroklimas eine verbesserte Wasser- und Nährstoffverfügbarkeit sowie eine erhöhte Bodenfruchtbarkeit und -aktivität zu schaffen.

Untersuchungen im Weinbau
Trotz des wachsenden Interesses an agroforstwirtschaftlichen Systemen im Weinbau gibt es bis heute nur wenige wissenschaftliche Studien. Ziel ist es daher, das Potenzial der Agroforstwirtschaft als nachhaltige und wirksame Strategie zur Bewältigung der klimabedingten Herausforderungen im Weinbau zu prüfen. In zwei FiBL Projekten, welche vergangenes Jahr starteten, wird dieser neue Ansatz untersucht. Zum einen wird eine bestehende Anlage mit Bäumen innerhalb der Zeilen untersucht, zum andern Einzelbäume in unmittelbarer Rebnähe. Hauptfokus ist dabei, inwiefern sich die Bäume auf die Physiologie der Weinrebe, die Qualität der Beeren und auf Umweltparameter wie Mikroklima im Rebbestand, Bodenqualität und Vielfalt der Pilzgemeinschaften auswirken.

Temperatursenkung beobachtet
Das erste Jahr gab Aufschluss über den Einfluss der Bäume auf die Nährstoff- und Wasserverfügbarkeit sowie auf die Lufttemperatur im Weinberg. Die vorläufigen Ergebnisse in der etablierten Anlage zeigen keinen Unterschied in der Wasserverfügbarkeit oder im Wasserstress während dieses ersten Jahres. Bei den Einzelbäumen konnte in den Monaten Juni und September eine Temperatursenkung bis zu 3 °C im Rebenbestand in unmittelbarer Baumnähe gemessen werden. Die folgenden Jahre werden jedoch zeigen, wie und in welchem Umfang sich die Ergebnisse bestätigen werden.

Linnéa Hauenstein, FiBL

Weiterführende Informationen

Agroforst (Rubrik Pflanzenbau)
Agroforst.ch (Agridea)
Agridea-Praxispublikation Agroforstsysteme (Agridea Shop)

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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