Im Sommer blühen Mohn- und Kornblumen in den Feldern, ihre Präsenz in der Landschaft zeugt von der Entwicklung der landwirtschaftlichen Praktiken hin zu mehr Nachhaltigkeit. Wer genauer hinschaut, entdeckt eine weitere Vielfalt kleiner, oft unscheinbarer, aber bemerkenswerter Pflanzen: Arten wie Acker-Stiefmütterchen, Acker-Ringelblume, Venusspiegel oder Ackerfrauenmantel. Viele Vertreter dieser sogenannten Segetalflora (von segetes, lat. für Ernte) stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten in der Schweiz.
Ökologische Leistungen der Segetalflora
Trotz ihrer Unauffälligkeit sind sie wertvoll: Sie liefern Nektar und Pollen für Bestäuber. Die Bestäubung durch Insekten wie Bienen und Hummeln hat messbare Auswirkungen auf die Erträge der Nutzpflanzen. Zudem bieten sie Nützlingen wie Marienkäfern und Schwebfliegen Lebensraum – natürliche Feinde vieler Schädlinge.
Fördermassnahmen für mehr Vielfalt im Acker
Die Entwicklung und Erhaltung dieser Ackerbegleitflora kann gefördert werden. Etwa durch reduzierte Düngung und Bodenbearbeitung. Eine um einen Monat verzögerte Bodenbearbeitung nach der Ernte ermöglicht den Pflanzen bereits, ihren Zyklus zu vollenden und Samen auszubilden.
Der Erhalt der Ackerbegleitflora ist ein konkreter Beitrag zur Biodiversität und zu einer vielfältigen und resilienten Agrarlandschaft.
Pascale Cornuz, FiBL
Weiterführende Informationen
Informationsplattform Biodiversität Agrinatur (agrinatur.ch)
Biodiversität im Ackerland (Rubrik Nachhaltigkeit)