Vorteil für Verarbeiter, Handel und Konsumentinnen und Konsumenten: Die Knospe steht für Glaubwürdigkeit dank regelmässigen Kontrollen im In- und Ausland, Transparenz und Rückverfolgbarkeit.
«Wie Bio Suisse die Preise nach oben treibt»
Markennutzer, beispielsweise eine Mühle, bezahlen maximal 1,1 Prozent auf den Einkaufspreis ihrer Produkte, wie zum Beispiel Weizen. Der Einkaufspreis entspricht nicht dem Preis, den Kundinnen und Kunden im Laden bezahlen. Deshalb ist die Behauptung, Bio Suisse verursache beim Endkunden, bei der Endkundin eine Preiserhöhung von 2 bis 5 Prozent, nicht plausibel. Die Margen der Verarbeiter und des Handels liegen zudem nicht in der Verantwortung von Bio Suisse. Bio Suisse setzt sich dafür ein, dass Biobäuerinnen und -bauern faire Preise für ihre Produkte erhalten.
Im Jahr 2022 betrugen die Markeneinnahmen 13,8 Millionen Franken. Bezogen auf den Umsatz von Biolebensmittel in der Schweiz von 4 Milliarden Franken Umsatz sind dies etwas mehr als drei Promille. Als Gegenleistung für diese Einnahmen gewährleistet Bio Suisse mit ihren gut neunzig Mitarbeitenden den Konsumentinnen und Konsumenten die hohe Qualität der Bioprodukte, stellt die Markttransparenz sicher, macht Marketing und Kommunikation, entwickelt die Bioidee und die Richtlinien weiter und nimmt die Interessen der Biobäuerinnen und -bauern in Politik und Gesellschaft wahr. Das jährliche Budget sowie die Jahresrechnung werden von den Delegierten der Bio Suisse, allesamt Biobäuerinnen und -bauern, freigegeben.
Die Agrarpolitik des Bundes sieht für die Absatzförderung rund 64 Millionen Franken pro Jahr vor, davon 37 Millionen Franken im Inland. Wer daran teilnimmt, muss in der Regel 60 Prozent eigene Mittel beisteuern. Bio Suisse mit rund 17 Prozent aller Schweizer Landwirtschaftsbetriebe bezieht rund 1,6 Millionen Franken oder weniger als fünf Prozent der Absatzförderung für das Marketing im Inland und keine Mittel für die Exportförderung.
Das Lohnreglement und die Löhne von Bio Suisse sind markt- und branchenüblich und auf den Arbeitsmarkt des Standorts Basel ausgerichtet. Das Lohnreglement wird vom Vorstand abgenommen und regelmässig überprüft.
«Komplett vom Geld gesteuert»
Wie konsequent die «Knospe» weiterentwickelt wird, ist regelmässig Gegenstand von intensiven internen Diskussionen bei Bio Suisse. Die Delegiertenversammlung (DV) der Biobäuerinnen und -bauern hat immer das letzte Wort zu den Richtlinien und fasst die Parole zu wichtigen Abstimmungen.
In aller Regel spricht sich die DV für eine klare Haltung zu wichtigen Fragen aus. So lehnt sie klar die alten und neuen Gentechniken ab. Sie befürwortete die Massentierhaltungs- und die Pestizid-Initiative und unterstützt aktuell das Klimaschutzgesetz. Einige Betriebe wollen weiter gehen und finden den Kurs von Bio Suisse inkonsequent. Genauso gibt es Betriebe, die aufgrund der zu strengen Richtlinien aus dem Verband austreten. Beides liegt in der DNA von «Bio» und ist Teil der Realität.
«Widerstand gegen staatliches Biosiegel»
Bio Suisse vertritt rund 95 Prozent der Biobäuerinnen und Biobauern der Schweiz und garantiert eine Bioqualität, die weit über den gesetzlichen Anforderungen liegt. Ein staatliches Biolabel macht in der kleinräumigen Schweiz wenig Sinn. Es würde die Qualität tendenziell senken und die Position der 7560 Bioproduzentinnen und Bioproduzenten im Markt schwächen. Der Markt spielt, wie verschiedene Anbieter mit ihren eigenen Labels beweisen.
«Keine Bioknospe für Aldi und Lidl»
Die Bioknospe ist grundsätzlich für alle Marktteilnehmerinnen und Marktteilnehmer möglich. Für eine enge Zusammenarbeit für Bioeigenmarken verlangt Bio Suisse ein klares Bekenntnis zum Biolandbau, wie zum Beispiel eine Minimalanzahl von Bioknospe-Produkten im Sortiment oder die Beteiligung an der Weiterentwicklung der Biolandwirtschaft in der Schweiz. Bio Suisse führt regelmässig Gespräche mit allen Markteilnehmenden inklusive den Discountern.
Quelle: Medienmitteilung von Bio Suisse vom 10. Mai 2023
Weiterführende Informationen
K-Tipp: Wie Bio Suisse die Preise nach oben treibt (PDF, Bio Suisse Website)
Apropos-Podcast: Der Streit um Bio (Website Tages-Anzeiger)