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Der Fonds Landschaft Schweiz FLS lanciert «FLS-Fokus Agroforst»

Meldung  | 

Die gleiche Fläche gleichsam doppelstöckig nutzen: oben mit Bäumen und/oder Sträuchern, unten als Acker- oder Grünland. Das ist Agroforst – ein aktueller Trend in der Landwirtschaft. Mit dem am 30. Mai lancierten «FLS-Fokus Agroforst» will der Fonds Landschaft Schweiz FLS darauf hinwirken, dass Agroforst künftig verstärkt auch zur ästhetischen und ökologischen Aufwertung der Kulturlandschaft beiträgt.

Die Vogelperspektive bietet einen Eindruck der landschaftlichen Wirkung von Agroforstsystemen. Hier abgebildet ist eine Anlage in Arnex sur Orbe im Kanton Waadt. (Foto:Fonds Landschaft Schweiz FLS)

Armin Komposch vom Solawi-Verein TaPatate! und der biodynamisch tätige Landwirt Valentin Birbaum mit einer Neupflanzung in ihrem Agroforstsystem in Wallenbuch im Kanton Freiburg. (Foto: Fonds Landschaft Schweiz FLS)

Traditionelle Formen von Agroforstwirtschaft (wie Hochstammobstgärten, Kastanienselven und Waldweiden) gehören zum vertrauten und gefälligen Bild naturnaher Kulturlandschaften. Zu deren Erhaltung und Aufwertung ist 1991 zur 700-Jahr-Feier der Eidgenossenschaft der Fonds Landschaft Schweiz FLS als verwaltungsunabhängiges Förderinstrument des Bundes gegründet worden. Er hat seither rund 3000 Projekte in allen Landesgegenden mit mehr als 160 Millionen Franken gefördert.

Den aktuellen Trend nutzen
Dank Agroforst mehr bäumige Landschaften «In nächster Zeit möchte der FLS gezielt dazu beitragen, dass der aktuelle Trend zu neuartigen Agroforst-Formen auch zu gefreuten Landschaftsbildern führt.» Das sagte FLS-Kommissionsmitglied Victor Egger bei der Lancierung des «FLS-Fokus Agroforst» am 30. Mai in Wallenbuch (FR), am Ort eines bereits vom FLS geförderten Agroforst-Projekts.

Positive Effekte fördern
Die FLS-Kommission unter dem Vorsitz der früheren Zürcher Ständerätin Verena Diener hatte im Rahmen ihrer Strategiediskussion beschlossen, den Sensibilisierungs- und Förderakzente auf Agroforst zu setzen, zunächst zwei Jahre lang, 2022 und 2023. In der Folge hat eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Kommissionsmitgliedern und Mitarbeitenden der Geschäftsstelle, die Grundlagen für den nun lancierten «FLS-Fokus Agroforst» erarbeitet. Ausgangspunkt war die Feststellung, dass neu angepflanzte Agroforst-Flächen gut sein können für das Landschaftsbild, die Klimaanpassung und die Biodiversität.

Für ein harmonisches Landschaftsbild
Aber sie können auch eintönig wirken und als Fremdkörper in Natur und Landschaft erscheinen. Im Rahmen des «FLS-Fokus Agroforst» sollen nun landschaftsbezogene Kriterien propagiert, getestet und weiterentwickelt werden, damit Agroforst-Flächen künftig (noch) besser ins Zielbild naturnaher Kulturlandschaften passen. Gezielt gefördert werden sollen «bäumige» Projekte, die unsere Landschaft besonders harmonisch gestalten und ökologisch aufwerten.

Leitlinien für beispielhafte Projekt
Mit einem Faltblatt und vertiefenden Informationen auf der FLS-Website führt der FLS drei Leitmotive für die angestrebte landschaftsfreundliche Ausgestaltung von Agroforst-Flächen aus:

1. Agroforst-Projekte sind inspiriert von lokal oder regional verankerten
Traditionen und Praktiken, die beispielhaft aufzeigen, wie auf der gleichen Fläche Bäume/Sträucher mit Feldkulturen, Rebbau oder Tierhaltung kombiniert genutzt werden können. Sie integrieren vorhandene Strukturen und Formen im Gelände, und sie respektieren natürliche Gegebenheiten. Das schliesst Projekte in Gebieten aus, die naturgemäss keine Baumbestände aufweisen (zum Beispiel Waldlichtungen, Alpweiden), ebenso Projekte in offenen Landschaften, die wichtig sind als Lebensräume von Bodenbrütern des Offenlandes (beispielsweise Feldlerche).

2. Die Projekte zielen ab: auf grosse (Bio-)Diversität bei der Auswahl von Arten, Sorten, Pflanzenhöhe und -formen, Unter- und Zwischenkulturen sowie auf Einbezug natürlicher Kleinstrukturen (wie Ast- und Steinhaufen).

3. Die Agroforstsysteme streben Nachhaltigkeit an: durch kohärent konzipierte Ziele, durch möglichst ressourcenschonende Massnahmen bei Pflanzung, Unterhalt, Pflege und Bewirtschaftung sowie durch geeignete Verwertung und Vermarktung der Produkte.

Diese Leitlinien sind anlässlich der Lancierung des «FLS-Fokus Agroforst» in Wallenbuch von Kommissionsmitglied Victor Egger und zwei Mitarbeitern der FLS-Geschäftsstelle, Antoine Giovannini und Michel Bhend erläutert worden. Als Anschauungsobjekt diente dabei das Projekt «Agroforst Wallenbuch», das vom FLS im vergangenen Jahr gefördert worden ist. Landwirt Valentin Birbaum und Armin Komposch von der IG Agroforst Wallenbuch waren eingeladen, über ihre Motivation für das Projekt, seine Realisierung und erste Erfahrungen zu berichten.

Ein Beispiel: Agroforst Wallenbuch
Der 11.5 Hektar grosse, biodynamisch geführte Generationenbetrieb von René und Valentin Birbaum liegt in der kleinen Freiburger Exklave Wallenbuch, umgeben von Berner Kantonsgebiet, etwa 15 Kilometer westlich des Stadtrands von Bern. Der Demeter-Hof arbeitet mit dem Verein TaPatate!, der gemäss dem Konzept der Solidarischen Landwirtschaft (Solawi) auf der Zusammenarbeit von Produzierenden und Konsumierenden basiert. Daraus ist die IG Agroforst Wallenbuch entstanden.

Auf der drei Hektar grossen Parzelle «Längeneiche» ist im Herbst 2021 eine erste Agroforst-Fläche angelegt worden. Rund 50 Personen haben mitgeholfen, 107 Hochstammbäume, 147 Spindelbäumchen und 114 Beeren-Stauden in Reihen zu pflanzen. Die Streifen dazwischen sollen in unterschiedlichen Fruchtfolgen (Wiese/Viehweide, Getreide, Gemüse) bewirtschaftet werden. Der FLS hat die Pflanzung mit einem Beitrag von 5200 Franken unterstützt. Weitere Unterstützung leisteten der Kanton Freiburg, die Stiftungen myclimate und VISIO-permacultura sowie die Zeitschrift Transhelvetica.

Quelle: Medienmitteilung Fonds Landschaft Schweiz (FLS)

 

Weiterführende Informationen

 

Hinweis: Dies ist eine tagesaktuelle Meldung. Sie wird nicht aktualisiert.

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