Der Grund für den eher zögerlichen Bioanbau sind die hohen Anforderungen an die Anbautechnik und die Arbeitsspitzen für das Jäten von Hand im Frühsommer. Um diese Arbeitsspitzen zu brechen, werden vor allem in der Westschweiz immer mehr Biorüben gepflanzt statt gesät. Für 2023 ist dies voraussichtlich schon auf der Hälfte der Flächen der Fall.
Neue Verfahren und Techniken
Das Pflanzen hat nun auch in der Deutschschweiz Fuss gefasst und wird von einem Lohnunternehmer im Kanton Aargau angeboten. In den letzten vier Jahren wurden dank einem gemeinsamen Projekt von Coop, Bio Suisse und dem BLW grosse Fortschritte in der Anbautechnik sowohl bei den gepflanzten als auch bei gesäten Rüben erzielt.
Für gesäte Rüben werden laufend neue Maschinen und Roboter getestet, um die Handarbeit zu reduzieren. Mit dem Roboter Farmdroid konnten die Arbeitsstunden um bis zu 50 Prozent reduziert werden. Ganz ohne Handarbeit geht es aber nicht, es bleiben immer noch circa 80 bis 100 Arbeitsstunden pro Hektar.
Preiserhöhung in Sicht
Für 2023 ist bereits eine Preiserhöhung zugesichert worden, der Richtpreis wird 167 Franken pro Tonne betragen. Zudem unterstützt der Bund die Zuckerrüben weiter mit einem Einzelkulturbeitrag von 2100 Franken pro Hektar und einer Prämie von 200 Franken.
Am 20. Januar organisiert das FiBL am Strickhof in Wülflingen ein Workshop mit Erfahrungsaustausch für aktive und interessierte Produktionsbetriebe für Biozuckerrüben.
Hansueli Dierauer, FiBL
Weiterführende Informationen
Workshop mit Erfahrungsaustausch am 20.01.2023 (Agenda)
Aktuelle Marktentwicklungen der Biozuckerrübe (Rubrik Markt)
Merkblatt Biozuckerrüben (FiBL Shop)
Informationen rund um den Anbau von Biozuckerrüben (Rubrik Pflanzenbau)