Entsprechend sind auch die Anbauflächen kontinuierlich gewachsen und haben sich innert zehn Jahren auf 2553 Hektaren verdoppelt. Insbesondere beim Lagergemüse kamen in den letzten Jahren grosse Flächen dazu. Das hat Auswirkungen auf das Angebot und auch den Preis. Der Produzentenrichtpreis für Biokarotten und Biozwiebeln ist deshalb leicht gesunken.
Bei Kartoffeln ist der Bioanteil am Umsatz im Detailhandel mit rund 17 Prozent deutlich kleiner als beim Gemüse. Die Kartoffeln holen aber auf. Mit rund zwölf Prozent mehr als im Vorjahr liegt das Wachstum bei Biokartoffeln deutlich über dem Wachstum von plus dreieinhalb Prozent des gesamten Biomarktes.
Starke Ernteschwankungen
Die grösste Herausforderung sind die starken witterungs- und krankheitsbedingten Ernteschwankungen. Der Biokartoffelmarkt kann deshalb schnell aus dem Gleichgewicht geraten. Eine durchschnittliche Ernte 2019 und die diesen Frühling stark erhöhte Nachfrage aufgrund der Corona-Pandemie führten dazu, dass die Lager der Biokartoffeln schon Ende März praktisch leer waren. Falls mit der bestehenden Anbaufläche von rund 700 Hektaren aber eine gute Ernte eingefahren wird, kann es schnell zu einem Überangebot kommen.
Trotz der steigenden Nachfrage bei Gemüse und Kartoffeln, werden deshalb zurzeit keine neuen Bioproduzentinnen und -produzenten gesucht. In normalen Erntejahren kann die Nachfrage mit den bestehenden Produzentinnen und Produzenten abgedeckt werden. Bio Suisse empfiehlt zudem, vor dem Anbau mit Abnehmern Kontakt aufzunehmen.
Ilona Stoffel, Bio Suisse
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