In der Schweiz gibt es die Möglichkeit, Geflügel – wie Legehennen, Bruderhähne, Mastpoulets oder Truten – direkt auf dem eigenen Hof schlachten zu lassen. Aktuell bieten zwei Dienstleistungsunternehmen diese mobile Geflügelschlachtung an. Dabei werden die Tiere vor Ort in einem speziell ausgestatteten Anhänger betäubt, entblutet, ausgenommen und die Schlachtkörper anschliessend gekühlt.
Anforderungen an den Einsatz des Schlachtmobils
Die Landwirtinnen und Landwirte übernehmen das Ausstallen der Tiere und bringen sie selbst zum Schlachtmobil. Für den Einsatz des Schlachtmobils wird ein geeigneter Stellplatz mit Trinkwasser- und Stromanschluss benötigt. Zudem müssen Abwässer abgeleitet und Schlachtabfälle fachgerecht entsorgt werden. Durch diese Form der Schlachtung entfällt für die Tiere der stressreiche Transport zum Schlachtbetrieb.
Weiterverarbeitung möglich
Die geschlachteten Tiere werden auf dem Betrieb als ganze Schlachtkörper bereitgestellt. Die Landwirtinnen und Landwirte können die Schlachtkörper auf Wunsch weiterverarbeiten lassen. Dank der Zusammenarbeit der Dienstleistungsunternehmen mit Verarbeitungsbetrieben lässt sich auch dieser Schritt gut umsetzen.
Geeignet für kleine und mittlere Geflügelbestände
Diese Art der Schlachtung eignet sich für Betriebe mit 50 bis 500 Tieren. Ein Schlachtmobil kann pro Tag bis zu 500 Tiere verarbeiten.
Wissenschaftliche Begleitung durch FiBL und KAGfreiland
Das FiBL begleitet mit KAGfreiland ein Projekt zur mobilen Geflügelschlachtung. Ziel ist es, die Stressbelastung der Tiere und die Fleischqualität wissenschaftlich zu untersuchen.
Milena Burri, FiBL
Weiterführende Informationen
Hofschlachtung Geflügel (Rubrik Schlachtung)
Schlachtlokale Geflügel (Rubrik Schlachtung)