Nachdem die Biokirschenfläche lange Zeit auf geringem Niveau verblieb und zwischen 2005 und 2009 sogar Anlagen ausgerissen wurden, wuchs sie ab 2017 stark. Zuvor kam es im Grosshandel regelmässig zu Lieferengpässen bei den Biokirschen, die Produktion ging vorwiegend in die Direktvermarktung. Dank der wachsenden Flächen kann der Handel seit zwei Jahren aber gut bedient werden.
2018 begann die Kirschenernte relativ früh, und der Zeitpunkt der Vermarktungskampagne war günstig, so dass die Kirschen abgesetzt werden konnten. Im Gegensatz dazu begann die Ernte 2019 erst spät, und die Vermarktung war aufgrund verschiedener Faktoren schwieriger. So fiel die Erntezeit auf die Sommerferienzeit, was den Absatz deutlich erschwerte und die Preise unter Druck setzte. Aktuell sieht es danach aus, als würde die Ernte 2020 früh beginnen. Dies verspricht mit Blick auf den Vermarktungszeitpunkt weniger Druck als im Vorjahr.
Absprache mit Abnehmern und Bio Suisse
Die wachsende Fläche mit Biokirschen wird die Branche in Zukunft beschäftigen. Es gilt diesen relativ jungen Markt noch besser zu strukturieren, genauere Daten zu Ernteschätzungen und effektiven Erntemengen zu generieren und – wo sinnvoll – absatzfördernde Massnahmen zu lancieren. Ein vielversprechender Ansatz bietet das Tool für die Erhebung von Ernteschätzungen und Tagesmengen vom Schweizerischen Obstverband, bei welchem die Biodaten seit diesem Jahr separat erfasst werden können.
Wie in allen Kulturen empfiehlt es sich für interessierte Produzentinnen und Produzenten auch vor der Produktion von Biokirschen, zuerst das Gespräch mit Abnehmern und Bio Suisse zu suchen.
Samuel Wyssenbach, Bio Suisse
Weiterführende Informationen
Biosteinobst (Rubrik Markt)
Bioobstbau (Rubrik Pflanzenbau)